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Re: Das Wohnzimmer
von Roger am 06.01.2019 17:30Auf sein abfälliges Schnalzen hin verengten sich meine Augen sofort. Gut, dies war also ein Streit. Ich hatte versucht, rational mit Lucian zu reden, aber wenn er nicht einsehen wollte, was Sache war, und unnötig herum diskutieren wollte, dann schön. Das ungeduldige Schnalzen und dieser Blick, als würde glauben, dass ich ihm hier ins Gesicht log, ließ die Wut, die ich so vorsichtig versucht hatte, nicht an mich heran kommen zu lassen, in mir hochkochen. Wieso sollte ich mich jetzt auch noch zurück halten, er glaubte mir nicht, und nahm es mir dann übel. Ich verlangte nicht, dass sich Lucian mir blind hingab oder ähnliches, aber ein gewisser Grad an Vertrauen war doch eigentlich die Grundlage für eine Freundschaft. Und dazu gehörte eben auch, dass er mich beim Wort nahm, wenn er mich direkt auf etwas ansprach. Ich log meine Freunde nicht an, wenn ich etwas ausließ dann nur, weil ich es vergessen oder als unwichtig erachtet hatte. Wenn mich dann jedoch ein Freund auf etwas direkt ansprach, hatte ich weder den Grund, noch das Bedürfnis, ihm eine Lüge aufzutischen. Aber vielleicht sah er das hier auch nicht einmal als Freundschaft an, sondern nur eine Gelegenheit für eine schnelle Nummer zwischendurch. In diesem Falle bestand also erst recht kein Bedarf für ein zivilisiertes Gespräch zwischen uns, um das Missverständnis aufzuklären. Obwohl ich dies nicht als Versehen empfand, erst recht nicht bei seinen nächsten Worten. "Was soll ich denn sonst meinen, Lucian. Was unterstellst du mir?", knurrte ich ihn an. Das hier war ganz genau wie der Drake Artikel, nur diesmal war es jemand, den ich als Freund ansah, der mir die Klinge in den Rücken rammte. Vielleicht war es der Ehrgeiz auf dem Feld, der ihn so weit trieb, jetzt einen Streit mit mir anzufangen. Ich wusste, dass Lucians Leidenschaft für sein Team sich in vielen Aspekten anders manifestierte als bei mir, doch ich hatte bisher angenommen, dass ich von seiner Rage ausgenommen war. Anders konnte ich mir nämlich nicht erklären, wieso er mein Team und mich plötzlich angriff. Mein Sexleben hatte ihn doch sonst auch nie interessiert, und er hatte jetzt, anders als auf der Sommerparty, meine komplette Aufmerksamkeit, also was war sein Problem? Und vor allem, was erhoffte er sich? Erwartete er, dass ich nun als Kapitän zurücktrat, weil er meinen Führungsstil infrage stellte? Was er auch nur tat, indem er auf seine eigene Lüge bestand. Unglaublich. Mittlerweile bebte ich vor Wut, ich bemühte mich nicht mehr, sie zu verbergen. Ich war unbewusst auf der Sofakante nach vorne gerutscht, um ihn direkt anzusehen, die Zeitung, die ich von meinen Beinen genommen hatte, lag neben mir, und sah an den Seiten, an denen ich sie gehalten hatte, reichlich zerknüllt aus. Seine nächste Aussage tat meiner miesen Laune nicht sonderlich Abhilfe.
Scharf zog ich die Luft durch meine Zähne ein, als ich seine Worte vernahm. Ich hatte angenommen, dass er seine Worte auf der Sommerparty nicht ernst gemeint hatte, dass er übertrieben hatte, wie er eben zur Übertreibung neigte. Die Klatschzeitschriften veröffentlichten immer gerne falsche Berichte darüber, was alles angeblich zwischen Teamkameraden ablief, und für nichts weiteres hatte ich es gehalten. Niemand in meinem Team schlief einfach miteinander, nicht, soweit ich wusste, und ich tat es ebenfalls nicht. Der Zusammenhalt der Mitspieler war genau das, worauf unser Spiel basierte, und wenn wir nicht so eng waren wie eine Familie, konnte das nicht funktionieren. Sex, ob zwanglos oder in beziehungsweise in Aussicht auf eine Beziehung trieb eher einen Keil zwischen Menschen, als dass es irgendwie half, und die Konzentration war ebenfalls hinüber, wenn andauernd an etwas anderes gedacht wurde. Ich hatte mir nicht vorstellen können, dass eine Mannschaft mit ernsthaften Hoffnungen auf den Pokal an so unprofessionellem Verhalten teil haben konnte, und demnach hatte ich Lucian nicht für voll genommen, als er eben dies angedeutet hatte. Aber klarer konnte man es wohl nicht sagen. Das mentale Bild von Lucian, wir er mit einem seiner Teamkameraden — oder Kameradinnen, wählerisch war er ja anscheinend nicht — in einer Besenkammer verschwand um dort seine Anspannung abzubauen... Es schnürte mir für einen Moment die Kehle ab. Mein Bauch fühlte sich plötzlich an, als hätte ein Stein ein bodenloses Loch gerissen, und ich konnte die Gedanken und das damit zusammenhängende Gefühl nur mit Mühe herunterschlucken. Wie verdammt scheinheilig er war. Es war doch gerade das, was er mir vorwarf, und dann stellte es sich heraus, dass er genau das gleiche machte. Das waren Leute, die ihm nahe standen, die er so gut wie jeden Tag sah. Ich wollte gar nicht wissen, wie viele seiner Mitspieler er schon durch hatte, und mit welchen er gerade im Moment etwas am Laufen hatte.
"Mit Teamkameraden also, ja? Mehrzahl. Habt ihr dann überhaupt noch Zeit zum trainieren, wenn ihr andauernd anderweitig miteinander beschäftigt seid?" Mein Ton war eisig, doch die Spannung in jedem Muskel meines Körpers, insbesondere meines Kiefers, gaben preis, dass ich kurz davor war, zu explodieren. Aber nein, vorher würde ich ihm seine eigene Medizin zu schlucken geben. Nur, dass ich seine Taten und Aussagen nicht verdrehen musste, um ihm die Wahrheit vorwerfen zu können.
GEBURTSDATUM
01.06.1978
TRIKOTNUMMER
21
TREFFERQUOTE
78.8%
HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT
263km/h
GESPIELTE LIGASPIELE
22
GEWONNENE LIGASPIELE
16
Früher Jäger und Kapitän der Hausmannschaft von Ravenclaw, heute Jäger und seit 2000 auch Kapitän der Tutshill Tornados. Roger Davies' größte Stärken als Spieler liegen in seinem flinken, zielgenauen Passspiel und der intensiven, sowie vertrauten Zusammenarbeit im Jäger-Trio. Auch seine Strategie als Mannschaftskapitän beruht auf dem eingespielten Miteinander seines Teams und der Schnelligkeit, in der die hart antrainierten Manöver durchgeführt werden. Diese hohen Passgeschwindigkeiten bergen zwar ein großes Risiko, halten den Gegner aber auch dauerhaft in Atem, was die ausdauerstarken Tornados zu einem gefährlichen Konkurrenten im Kampf um den Quidditchpokal macht. Davies' bislang größte Leistung bestand darin, die Tornados bereits in seiner ersten Saison als Kapitän zum Sieg in der britisch-irischen Quidditch-Liga zu führen.
Re: Das Wohnzimmer
von Lucian am 03.01.2019 17:05Ich teilte zwar desöfteren Rogers Meinung, auch wenn unsere Ansichten in gewissen Details ein wenig auseinandergingen, doch hatte ich zum Thema historische Rivalität eine ganz anderes Bild. Jeder kannte die Geschichte wie es zu der Rivalität zwischen den beiden Mannschaften gekommen war, die ich schon als Kind ziemlich amüsant gefunden hatte. Während es heute zahlreiche Regelungen gab, war das Spiel, welches auch heute noch nicht das Ungefährlichste war, damals wirklich brutal. Von fliegenden Pfeilen, die den Schiri getroffen hatten, Wespennester die auf die gegnerische Mannschaft geschlagen wurde, bis hin zu der bedrohlichen Gestalt eines Metzgers, der in einer Hand seinen Zauberstab hielt und in der anderen ein Fleischerbeil. Jedenfalls verstand ich die Rivalität zwischen den Appleby Arrows und den Wimbourne Wasps, auch wenn ich dabei die Problematik hätte, dass ich beide Teams nicht leiden konnte und dementsprechend nicht einmal irgendwen favorisieren konnte, wie zum Beispiel bei einem Match von den Tutshill Tornados gegen die Chudley Cannons. Das sechzehnte Spiel der vergangenen Saison hatte ich mir sogar angesehen. Natürlich rein aus beruflichem Interesse. Sicherlich könnte ich meine Einstellung bezüglich Rivalitäten auf irgendeine seltsame Art und Weise damit begründen, dass ich Geschichte super spannend fand oder etwas in dieser – nicht, dass das der Wahrheit entsprach, schließlich hatte mich das Fach in der Schule schon ziemlich gelangweilt (okay, Binns hatte ausnahmslos jeden gelangweilt). Vielleicht lag es aber auch einfach an der Tatsache, dass ich als Slytherin bezüglich historischer Rivalitäten auch einfach bereits vorgeprägt war. Immerhin hatten wir stets die Gryffindors als Rivalen gehabt, was sich auch auf den Konflikt von Godric Gryffindor und Salazar Slytherin zurückführen ließ.
Ein wenig abschätzig schnalzte ich mit der Zunge und an meinem Blick konnte man sehen, dass ich ihm seine Aussage nicht abkaufte. Immer noch nicht. Wahrscheinlich wäre unser Problem längst gelöst, wenn ich Roger einfach glauben würde was er sagte, doch war dies nicht so einfach, wie es sich erst einmal anhörte. Ich war ein recht misstrauischer Mensch und nur, weil ich Roger ein paar Privilegien zugestanden hatte, die man nur erhielt, wenn man zu meinem engsten Kreis gehörte, bedeutete das noch lange nicht, dass er wirklich dazu gehörte. Somit gehörte auch meine uneingeschränkte Loyalität nicht dazu oder auch der Fakt, dass ich ihm nicht alles einfach abkaufte, sondern ging davon aus, dass er mich anlog oder mir Dinge verschwieg – so wie auch ich es hin und wieder tat. Wahrscheinlich wäre uns schon geholfen, wenn ich nicht von mir auf ihn schließen würde. „Natürlich nicht." Meine Stimme triefte nur so vor Ironie. „Ich bin mir sicher, dass sie rein beruflich beeindruckend und sehr vielversprechend ist." Ich sprach auch positiv von meinen Mannschaftskameraden oder auch hin und wieder über Leute von der Ersatzmannschaft, doch klang ich dabei nicht als würde ich einer Zukunft mit Techtelmechtel in der Umkleide entgegensehen, auch wenn ich dem grundsätzlich aufgeschlossen war. Oder gewesen war, hatte ich schließlich schon seit Monaten nichts mehr mit irgendwem anderem gehabt. Etwas, dem ich gerade weder Bedeutung beimaß, noch einen zweiten Gedanken daran verschwendete. Was ich möglicherweise hätte tun sollen, bevor ich wieder das Wort ergriff. „Ich habe dir schon auf der Feier des Tagespropheten gesagt, dass dies beim besten Willen nichts ungewöhnliches ist. Also ja, Roger, ich habe schon mit Teamkameraden geschlafen."
Re: Das Wohnzimmer
von Roger am 03.01.2019 01:26Die Tornados waren kein Team, das sich Feinde hielt, und generell fand ich kaum Verständnis für historische Rivalitäten, wie beispielsweise die Arrows und die Wasps sie pflegten. Es kam durchaus vor, dass die Fans mal etwas hitziger wurden – ich persönlich sah es jedoch als meine Position an, jedem fair gegenüber zu sein. Natürlich waren sie alle meine Gegner, doch als Menschen konnte ich die Mitspieler der anderen Teams gerne respektieren. Schon damals hatte Ravenclaw nicht wirklich einen Rivalen gehabt, so wie Slytherin und Gryffindor einander hatten, und damit war ich auch recht zufrieden. Meiner Meinung nach hatte so etwas auf dem Platz nichts zu suchen, wenn es allein darum ging, seine sportlichen Leistungen zu beweisen. Allerdings hatte ich schon eine große Menge Loyalität und Leidenschaft für mein Team, und ich wusste, dass Lucian dies ebenfalls tat und außerdem noch ein wenig hitzköpfiger war als ich, weshalb ich mir gut vorstellen und auch irgendwie nachvollziehen konnte, weshalb er nun mit den Arrows auf Kriegsfuß stand, obwohl diese nicht viel mehr gemacht hatten als ein faires Spiel gegen ihn zu gewinnen. Dass Lucians Definition von Fairness jedoch ein wenig anders ausgelegt war, und den Arrows-Sieg womöglich nicht einschloss, zog ich jedoch sehr wohl in betracht.
Ich versuchte wirklich, Lucian zu verstehen und seine Handlungen und Gewohnheiten nachzuvollziehen, und das gelang mir meist auch. Man mochte behaupten, dass ich ihn nach all der Zeit recht gut lesen konnte. Nicht, dass ich ein großartiger Menschen-Leser war; in manchen Aspekten waren wir uns einfach ähnlich, und in anderen war er wirklich nicht schwer zu interpretieren. Seine Offenheit und Direktheit in manchen Aspekten waren unter anderem Dinge, die ich an ihm schätzte. Allerdings traten diese wirklich nur in manchen Aspekten auf, und in anderen konnte ich wirklich nur raten, was in ihm vorging. Solange es mich nicht direkt betraf, war das in Ordnung – jeder hatte so seine Vorlieben und Abneigungen, und ich konnte lernen, die seinigen zu erkennen und damit umzugehen. Doch seit kurzem gab es eine Sache, wo ich weder wusste, wie ich sie zu deuten hatte, noch wie ich damit umgehen sollte. Wenn ich es mir genau überlegte, drehte es sich um die Sommerparty. Entweder hatte es dann begonnen, oder unser Konflikt von dann hatte sich bis jetzt gezogen – jedenfalls dämmerte es mir mit seiner Antwort auf meine normale Aussage, die ein freundlicher Beitrag zu unserer netten Konversation hatte sein sollen, dass unser Streit von dann nicht fertig war, und dass es Lucian plötzlich nicht mehr um freundlich und nett ging.
Stattdessen giftete er mich regelrecht an. Mir war sofort klar, dass er mit "geredet" nicht wirklich geredet meinte, sondern auf unseren kleinen Flirt-Wettstreit anspielte, bei dem wir einander in den Wahnsinn getrieben hatten. Es ging also für ihn doch um die Sommerparty und das, was dort geschehen war. Was immer es war, es war noch immer ungeklärt, und ich hatte keinen Schimmer, wie ich es klären sollte. Ich atmete tief ein, ich wollte nicht sofort wieder wütend werden wie bei dem Fest, doch mich selbst davon abzuhalten, wütend zu werden, wenn ich nicht wusste wieso und vor allem schon auf halbem Wege war, wütend zu sein, war nicht leicht. In einem leicht pikierten Ton antwortete ich also: "Wie oft soll ich es dir noch sagen, da ist nichts mit Zoey. Ich schlafe nicht mit meinen Teamkollegen, und auch nicht mit den Ersatzspielern, denn wer weiß, wann diese ins erste Team aufsteigen. So wie Zoey jetzt. Schläfst du etwa mit deinen Teamkameraden?" Ich hatte die letzte Frage, eine rhetorische Frage, natürlich nur eingebracht, um ihm die Lächerlichkeit seiner Vorwürfe aufzuzeigen, doch sehr bald würde ich merken, dass ich es einfach darauf hätte belassen und nicht hätte nachfragen sollen. Doch ich hatte ja nicht ahnen können, was für eine Antwort darauf kommen würde.
GEBURTSDATUM
01.06.1978
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21
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78.8%
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263km/h
GESPIELTE LIGASPIELE
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GEWONNENE LIGASPIELE
16
Früher Jäger und Kapitän der Hausmannschaft von Ravenclaw, heute Jäger und seit 2000 auch Kapitän der Tutshill Tornados. Roger Davies' größte Stärken als Spieler liegen in seinem flinken, zielgenauen Passspiel und der intensiven, sowie vertrauten Zusammenarbeit im Jäger-Trio. Auch seine Strategie als Mannschaftskapitän beruht auf dem eingespielten Miteinander seines Teams und der Schnelligkeit, in der die hart antrainierten Manöver durchgeführt werden. Diese hohen Passgeschwindigkeiten bergen zwar ein großes Risiko, halten den Gegner aber auch dauerhaft in Atem, was die ausdauerstarken Tornados zu einem gefährlichen Konkurrenten im Kampf um den Quidditchpokal macht. Davies' bislang größte Leistung bestand darin, die Tornados bereits in seiner ersten Saison als Kapitän zum Sieg in der britisch-irischen Quidditch-Liga zu führen.
Re: Quibbler, Achtzehnte Ausgabe (Dezember)
von Quibbler am 30.12.2018 19:19prosa & poesie
auf dem gericht
Und wieder einmal schrieb der beliebte Autor Frunk Kakfa eine seiner berühmt berüchtigten Kurzgeschichten mit dem geheimnisvollen Titel „Auf dem Gericht":Seit er sich erinnern konnte, hatte Herr K. noch nicht einmal eine Vorladung erhalten. Nicht einmal hatte er ein Gesetz gebrochen sondern viel eher hatte er sich in seiner heimischen Wohnung niedergelassen, stets zufrieden mit dem was er besaß. Ein Krug, den ihm seine Großtante dritten Grades einst vermacht hatte, als sie nach Jahren des ausgelassenen Kontaktes dahingeschieden war, der als Krug diente, wie ein Krug dienen sollte, ein Sessel, der ihm bereits nach wenigen Wochen seit dem Kauf Rückenschmerzen bereitete und in dem eine Feder gesprungen war, doch er diente als Sessel, wie ein Sessel dienen sollte und ein Tisch, an dessen Kauf oder Erhalt generell er sich nicht erinnern konnte und so stand er eben in seinem Heim und diente als Tisch, wie ein Tisch dienen sollte.
Doch die Vorladung die ihn in seinem Heim erreichte, verängstigte den jungen Greis und sorgte für ein Unbehagen in seiner Brust. Es war ein weißer Brief in weißem Umschlag mit schwarzen Buchstaben die er durch seine milchige Brille und seine alten Augen nur schwer entziffern konnte, doch Herr K. wusste, was in dem Brief stand, schon als er ihn erhielt, denn obwohl man ihn nie hatte einem Verbrechen bezichtigen können, so wusste er, warum und wohin er vorgeladen wurde. Auf dem Tisch, der wie ein Tisch diente lag der Brief, der als Brief diente für Tage, in denen Herr K. nicht recht wusste, wie ihm war. Weitere Tage erwartete er von seinem Hirn, das als Hirn dienen sollte, dies aber nicht so recht zu vollbringen wusste, eine Antwort auf die Frage: Was nun, da ich die Vorladung erhielt? Doch diese Antwort kam nie. Und auch noch heute sitzt Herr K. in dem Sessel, der diente, wie ein Sessel dienen sollte hinter dem Tisch, der diente, wie ein Tisch dienen sollte mit dem Krug, der diente wie ein Krug dienen sollte und vor dem Brief, der diente, wie ein Brief dienen sollte. Ohne ein Hirn, das diente wie ein Hirn dienen sollte und ohne ein Herz, das diente, wie ein Herz dienen sollte.
30.12.2001, frunk kakfa
Quibbler, Achtzehnte Ausgabe (Dezember)
von Quibbler am 30.12.2018 19:13Re: Quidditch League — 18. Ausgabe: Dezember
von QuidditchLeague am 30.12.2018 18:56INTERVIEW
Das Geheimnis hinter dem Quidditch – Interviews mit den Profis
Also, Miss Iscariot, berichten Sie doch mal von der Art und Weise, auf die Sie Ihr Team trainieren und unterstützen, natürlich nur sofern es Ihnen gestattet ist, darüber zu sprechen.
Natürlich kann ich darüber sprechen, schließlich braucht man für das Training selbst nicht nur die Methoden sondern viel mehr auch die individuellen Kenntnisse über die Spieler und ihre Stärken und Schwächen. Etwas, das ich logischerweise nicht rausgeben sollte (zwinkert). Auf jeden Fall ist es mir nämlich so oder so noch nicht erlaubt, meine ganz eigenen Methoden anzuwenden, um unsere Falken zu trainieren, immerhin bin ich lediglich Co-Trainerin und dabei geht es darum, etwas zu lernen und vor allem die Taktiken des Trainers umzusetzen.
Sie wollen mir also sagen, dass Sie lediglich Methoden Ihres...nun ja, „Vorgesetzten" kopieren und diese anwenden, um ihn zu vertreten?
Ähm...ja, das...könnte man so sagen. Wobei ich natürlich bei dem Haupttrainer der Falcons nicht von meinem Vorgesetzten sprechen würde, er ist vielmehr ein Vorbild, an dem ich mich für meine eigene Karriere als Trainerin orientieren kann. Eine...Inspiration für meine eigene Entwicklung, verstehen Sie?
Natürlich. Kommen wir also nun zu der Frage nach Ihrem gewöhnlichen Alltag: Wie sieht denn ein Tag im Leben eines Co-Trainers, oder in Ihrem Fall einer Co-Trainerin, aus?
Nun, es ist tatsächlich doch noch recht entspannt, zwar steht man am Morgen meistens früh auf, um dann direkt auf dem Feld einzutreffen, doch bleibt es dann meistens auch bei der Anwesenheit auf dem Feld. Voll nach dem Motto „Zusehen und Lernen". Ich beobachte das Training, wenn der Haupttrainer die verschiedenen Spieler getrennt trainieren will, übernehme ich teilweise diese Gruppen und sonst mache ich mir Notizen und lerne eben, das was man als Co-Trainer noch zu lernen hat, um ein Trainer zu werden.
Also...tun Sie praktisch nichts und werden dafür bezahlt?
(sichtlich aufgebracht) Was hat das denn jetzt mit dem ursprünglichen Inhalt des Interviews zu tun? Wenn man danach geht, tratschen Sie doch auch nur herum und kriegen dafür Geld!
An diesem Punkt musste das Interview aufgrund der Rage Miss Iscariots abgebrochen worden, doch sei zu betonen, dass sie mehrfach versicherte, ihre Arbeit sei vollkommen notwendig und zu recht bezahlt. Wie genau dieses Interview wohl gelaufen wäre, werden wir wohl nie erfahren. Trotzdem war es ein sehr guter Einblick in die Gedankenwelt der Co-Trainerin der Falmouth Falcons Syndra Iscariot, welche wohl ihren Jähzorn noch ein wenig unter Kontrolle bringen müsste, um eines Tages wirklich in den Rang einer Trainerin aufzusteigen.
30.12.2001, DALLAS CODSWORTH
Quidditch League — 18. Ausgabe: Dezember
von QuidditchLeague am 30.12.2018 18:4618. AUSGABE: DEZEMBER
Re: Daily Prophet: Ausgabe 18, Dezember
von DailyProphet am 29.12.2018 23:02Und wieder einmal neigt sich ein spektakuläres und ereignisreiches Jahr dem Ende zu. 2001 war geprägt vom Aufleben der Zaubererschaft nach einer schweren Episode voller Trauer und Verluste, die wir nun endlich hinter uns lassen können. Die Zeiten von Angst und Leid sind vorbei. Vor der Tür wartet das blühende Leben! Und deshalb haben die Hexen und Zauberer Großbritanniens in diesem Jahr ihr Leben in vollen Zügen genossen. Wie viele seiner Verwandten war 2001 ein Jahr voller Pannen und Peinlichkeiten, Schwierigkeiten und Konflikte, vor allem aber war 2001 das Jahr der Versöhnung, von Freundschaft und Liebe, von Freude und Glück. Halten Sie Ihren Zauberstab griffbereit und lassen Sie sich von uns auf eine alphabetische Reise durch die aufregendsten und emotionalsten Ereignisse von 2001 mitnehmen!
A wie Attraktivität
Der heißeste Punkt gleich zu Beginn: Natürlich fand auch 2001 wieder die alljährliche Wahl zur Sexiest Witch und zum Sexiest Wizard Alive statt. Unter den prominenten Mitgliedern der Zaubererschaft wurden jeweils die verführerischste Hexe und der begehrenswerteste Hexer gesucht und sogar gefunden: Caoimhe Coughlin und Roger Davies repräsentieren, so zumindest das Urteil der fachkundigen Jury, das gegenwärtige Schönheitsideal. Herzlichen Glückwunsch!
B wie Bildung
Nach der tragischen Schlacht von Hogwarts, die trotz immenser Opfer letztlich ein gutes Ende nahm, lag das einst so imposante Schloss in Schutt und Asche. Dank hilfsbereiter Sponsoren und tatkräftigen Helfern konnte das Internat nach langwierigen Renovierungsarbeiten seinen alten Glanz wiedererlangen. Inzwischen kann dort wieder ungestört unterrichtet und die ausgezeichnete Zauberer-Ausbildung, die die Schüler*innen in Hogwarts schon seit über tausend Jahren erfahren,
fortgesetzt werden.
C wie Charakter
Der sehr beschwingte Charakter dieses Jahres riss uns alle mit auf seine Schwingen, ging es bereits zu Beginn mit viel Motivation ins neue Jahr, viele Vorsätze wurden erstellt und eingehalten und so blieb der Verlauf des Jahres mehr als positiv und angenehm. Natürlich wurde dies auch durch die zahllosen positiven Ereignisse und Errungenschaften gestützt, die im Laufe des Jahres und dieses Rückblicks noch folgten und folgen.
D wie Demokratie
Nicht nur standen dieses Jahr unglaublich viele Entscheidungen über diverseste Themen an, auch wurden diese zu vielen Teilen erstmals auf einer demokratischen Ebene entschieden, wie sie das Zaubereiministerium bisher nur selten sah. Der Zaubereiminister Kingsley Shacklebolt bestand auf ein allgemeineres System vor allem im Bereich der Justiz und so wurden die tatsächlich eher wenigen Entscheidungen über Recht und Schlecht im Jahr 2001 zwar deutlich zeitaufwendiger aber auch deutlich mehr im Sinne der Allgemeinheit behandelt.
E wie Ehre
Im Jahr 2001 schreiben wir offiziell die niedrigste Foulrate in unserer so beliebten Quidditchliga, die spannenden Spiele, die wir erleben durften, fanden stets mit einer Fairness und einer Sportlichkeit statt, die wohl niemand in diesem Ausmaß hätte erwarten können. Selbst Spieler wie der Kapitän der Wimbourne Wasps, Marcus Flint, welche für grobes Foulspiel bekannt sind, hielten sich diesbezüglich zurück und auch nach den Spielen hatten die Verlierer trotzdem noch etwas zu lachen, hatte Quidditch dieses Jahr einfach nur Spaß und Freude gebracht. Da vergaß man sogar als Zuschauer zeitweise die Wettkampfsituation, in der sich alle Spieler und Trainer befanden.
F wie Fortschritt
Ein Jahr voll industrieller Innovation, medizinischem Einfallsreichtum und geistiger Weiterentwicklung liegt hinter uns. Mit Branchen revolutionierenden Neuheiten wie dem Firebolt Thunder, der mit seiner technischen Raffinesse die Rennbesenproduktion auf ein anderes Level hebt, und neuen Praktiken wie dem Verwenden einer speziellen Liebstöckel-Tinktur gegen Schlangenbisse beweist sich die Gesellschaft einmal mehr selbst, dass der Fortschritt bekanntlich nicht aufzuhalten ist. Auch der soziale Fortschritt der magischen Gemeinschaft in Form von Verbreitung aufgeschlossenen und liberalen Gedankenguts war 2001 nicht zu übersehen, resultierend beispielsweise in einem immer stärkeren Rückgang der Hauselfenhaushalte in Großbritannien und Irland.
G wie Galleonen
Die Zaubererbank Gringotts in der Winkelgasse erhöhte durch die Ereignisse während des Krieges die Sicherheitsstufen zunehmend, wobei dieses Jahr nun endlich sämtliche Ausbauarbeiten, die sich vorgenommen worden waren, soweit abgeschlossen waren, dass die Mitarbeiter der Bank offiziell angaben, Galleonen und andere Wertsachen, die nun dort gelagert werden sollen, seien unter der Obhut der neuen Vorkehrungen zur Sicherung und Sicherheit besser aufgehoben denn je. Allein dadurch also stiegen die Anfragen für neue Verließe enorm und inzwischen wird über eine Erweiterung der Kapazitäten nachgedacht, jedoch bisher noch ohne Ergebnis. Trotzdem verbuchen wir diesen Ausbau als großen Erfolg dieses Jahres.
H wie Heldentum
Jedes Jahr offenbaren sich uns neue Helden, die durch ihren Einsatz und ihren Mut die Welt zu einem besseren Ort machen. Wie zum Beispiel Maisie Cattermole, der dieses Jahr für ihre Rettung der Bewohner des St.-Oswald's Home for Old Witches and Wizards vor einem Brand den Orden des Merlin 2. Klasse verliehen wurde. Doch nicht immer braucht es ein Problem oder eine Katastrophe für eine Heldentat. So haben wir dieses Jahr in Roger Davies einen neuen Quidditchhelden gefunden, als der Tutshill Tornados-Jäger mit der sensationellen Leistung, in seinem ersten Jahr als Kapitän mit seinem Team die Meisterschaft zu gewinnen, Geschichte schrieb.
I wie Integration
Seit dem Ende des Zweiten Zaubererkrieges bemühen sich Hexen und Zauberer in ganz Großbritannien, ihre Abneigung gegen Rassismus und Ausgrenzung zu verdeutlichen und die allgemeine Toleranz von muggelstämmigen Zauberern und Hexen, Squibs sowie Muggeln zu fördern. In diesem Jahr starteten einige großartige und erfolgversprechende Aktionen, die zu einer friedlichen Verständigung zwischen den Fronten und zu mehr Akzeptanz anderer Lebensstile beitragen sollen. Enorm hervorgetan hat sich dabei Antonia Campbell, eine Hexe, die 2001 nicht nur den Ratgeber „Zurechtfinden in der magischen Welt" veröffentlichte, sondern auch noch die erste magische Kindertagesstätte eröffnete, einen Ort, an dem Kinder aus allen Zaubererfamilien gemeinsam auf das Leben in der magischen Welt vorbereitet werden. Aber auch Zauberer wie Garry Goodman, der Gründer des ersten Muggel-Adventureparks in Großbritannien, tragen mit ihren Projekten maßgeblich zur Integration bei.
J wie Jugendwort
Nachdem in den letzten Jahren dem Thema Jugend durch den Krieg und die vielen Aufbauarbeiten nach dem Sturz von Dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-durfte eher weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde, brachte es eine kleine Abordnung von Zauberern dieses Jahr mal wieder dazu, ein Jugendwort des Jahres zu küren. Auf der Basis zahlreicher Nachforschungen im Bereich der Jugendsprache unter jungen Zauberern und Hexen, wurden dabei zunächst mehrere verwendete Worte in einer Statistik verzeichnet und schließlich ausgewertet, welches davon am häufigsten hervortrat. Erstaunlicherweise stach dabei ein gewisser Begriff ganz besonders intensiv ins Auge des Komitees: „bobold." Laut der Erklärung einer quietschfidelen Hexe wäre dies eine simple Modifikation des Wortes „Kobold", welches angeblich durch einen hastigen Schreibfehler entstanden sein soll und sich dann als simples und lustiges Wort etabliert hatte, etwa in Satzzusammenhängen wie „I bims 1 bobold." Doch daraus wird wohl auch nur noch die heutige Jugend schlau...
K wie Kreativität
2001 war ein wirklich erfolgreiches Jahr für die Kunst- und Kulturbranche. Die Zahl der Besucher in britischen Zauberertheatern stieg im Vergleich zum Vorjahr um ganze 27% und auch die Kunstgaleristen des Landes sprechen von einem wirtschaftlich mehr als zufriedenstellenden Jahr. Ein außergewöhnliches Highlight war die in der magischen Presse vielfach gelobte Ausstellung des serbischen Virtuosen Dražan Kasun, besser bekannt unter seinem Künstlernamen „Kardhayin". Auch eine Vielzahl von Büchern wurde in diesem Jahr veröffentlicht, sowohl im Belletristik- als auch im Sachbuchbereich. Besondere Aufmerksamkeit bekam u.a. der neue Roman der bekannten Romantikautorin Wendy Slinkhard, „Sleepless in Tutsmill".
L wie Lebewohl
Dieses Jahr mussten wir uns von einigen bekannten Gesichtern der magischen Welt verabschieden. Beispielsweise gab die gefeierte Sucherin der Appleby Arrows den Rücktritt von ihrem Posten als Kapitänin und Sucherin, sowie ihren vorläufigen Rückzug aus der Öffentlichkeit bekannt. Auch Dimitri Koslow, irischer Nationalspieler und Kapitän der Ballycastle Bats, zog sich nach eigenen Angaben wegen familiärer Gründe aus der Öffentlichkeit zurück, genau wie sein Nachfolger bei den Bats, Luke McLame, der seinen neuen Posten in Rekordzeit wieder verließ.
An dieser Stelle wünschen wir allen, die sich in diesem Jahr für einen radikalen Lebenswandel entschieden haben, viel Erfolg für die Zukunft und ein langes, glückliches Leben.
M wie Medien
Im Zuge der Integration behandelte ein kleines Komitee des Ministeriums aus dem Büro gegen den Missbrauch von Muggelartefakten den Gedanken, mehr ebendieser Artefakte in den Alltag der Zauberer zu integrieren und auch offizieller Informationen und Anweisungen insbesondere bezüglich technischer Fortschritte der Muggel an die Allgemeinheit auszugeben, sodass zum Beispiel auch für muggelfanatische Reinblutsfamilien die Möglichkeit besteht, ein sogenanntes Fernsehgerät oder ein Telefon zu verwenden. Teil an den Muggelmedien zu haben könnte nicht nur der einfacheren Unterhaltung, sondern auch der Information bezüglich der Kleidung und der Verhaltensweisen der Muggel dienen, sodass wir diese nach und nach einfacher in unser Alltagsleben integrieren können und uns auch mit ihrer Kultur vertrauter machen.
N wie Naturnah
Zauberstabforscher entdeckten bei einem „Back to the Roots"-Projekt, dass es möglich wäre, eine neue Generation von Zauberstäben aus den Wurzeln verschiedener Bäume herzustellen, welche einen anderen Charakter und eine bodenständigere Wesensart zeigen könnten, sodass sich diesbezüglich nun auch für ein breiter gefächertes Spektrum von Zauberern und Hexen genau der richtige Stab finden ließe. Die Forscher gehen hierbei also wortwörtlich „Zurück zu den Wurzeln".
Auch ließ sich feststellen, dass Yakmilch in Zaubertränken eine ganz besondere und unerwartete Wirkung zeigte. Ein etwas exzentrischer Zauberer namens Cavinius Bubbles ließ sein Getränk bei dem Versuch, einen Vielsaft Trank zu brauen in den Kessel fallen und stellte aus Forschungsdrang nachher fest, dass der Trank dadurch wohl erstens eine ungemeine Cremigkeit und außerdem eine stärkere und länger anhaltende Wirkung erhielt. Inzwischen wird also mit Yakmilch deutlich mehr experimentiert, um herauszufinden, wie viel sie als Zutat für Zaubertränke taugt.
O wie Ohrwurm
Nachdem das Album bereits 1996 von der beliebten Gruppe „The Weird Sisters" veröffentlicht wurde, fand „Something Wicked" im Jahr 2001 erneut einen besonderen Aufschwung, was wohl insbesondere seinem nachdenklichen sowie emotionalen Song „A Gargoyle's Dream" zu verdanken ist, welcher immer wieder in den verschiedensten Umgebungen zu hören gewesen war. Der besonders aufwühlende Refrain mit dem Text „Stone eyes cry stone tears, who thought that after all these years a stone heart would start to beat to the beat of the rain in the street" geht sofort ins Ohr und bleibt ewig in den Köpfen. Woher genau jedoch dieser Ohrwurm der Zauberergesellschaft plötzlich kam, nachdem es das Album inzwischen ja schon eine Weile gibt, ist nicht ersichtlich.
P wie Partnerschaft
Hier möchten wir nochmal besonders die Partnerschaft dieses Jahr mit der Hexenwoche hervorheben, die Spezialausgabe bereitete nicht nur den Mitgliedern beider Redaktionen unglaublichen Spaß und eine Menge Erzählstoff sondern ist auch die Ausgabe selbst zugegebenermaßen eine der am meisten verkauften Ausgaben seit langen Jahren, was ein recht stabiler Nachweis für die Beliebtheit dieser ist. Hier nochmal ein offizielles Dankeschön an die Redaktion der Hexenwoche für die Kooperation und die sehr gelungene Partnerschaft.
Q wie Quidditch
Nicht nur sprengte das Team der Tutshill Tornados dieses Jahr die Erwartungen der Quidditch Liga in Großbritannien, auch die anderen Teams zeigten atemberaubende Performances und waghalsige Manöver des so beliebten Zauberersports und hielten mit ihrer Spielleistung auch die Zuschauerschaft und die Fans sowie die Journalisten, die über die Spiele berichten durften in Atem. Damit geht nun also ein sehr erfolgreiches und erfreuliches Jahr der Quidditch Liga zuende und wir freuen uns schon auf nächstes Jahr.
R wie Reiselust
Das Ausland lockt und so auch die besonders günstigen Gelegenheiten, die sich boten, wurden einige neuere Schnittstellen des Flohnetzwerks in verschiedenen Ländern wie Bulgarien, Amerika, Deutschland und Japan eröffnet, in die Zauberer aus aller Welt nun deutlich einfacher auch international reisen können. Natürlich findet all das nur unter der strengen Kontrolle zuständiger Behörden statt, welche die neuen Kamine rund um die Uhr überprüfen und überwachen.
S wie Schwachsinn
Wie immer haben nicht nur wir vom Tagespropheten uns verpflichtet gefühlt, für Ihre Weiterbildung im Bereich Aktuelles Wissen zu sorgen, sondern auch unsere Kollegen vom Klitterer-Magazin. Während Sie es bei uns jedoch – wie üblich - mit knallharten, wahrheitsgetreuen Fakten zu tun hatten, hat der Klitterer seinen Lesern wieder einmal Artikel über einfallsreiche Themen wie Traumdeutung oder Kinder-Armeen, die angeblich im Hinterzimmer des Zaubereiministers geplant werden, zweifelhafte Meisterwerke der Poesie und unsachliche Interviews mit zweitklassigen Prominenten präsentiert.
T wie Temperaturschwankung
Eine alte Bauernweisheit über das Wetter besagt: April, April, der macht, was er will. Würde man dem folgen, war das ganze Jahr 2001 eine zwölf Monate andauernde Ausgabe des Aprils. Auf einen ungewöhnlich langen und heißen Sommer folgte ein so plötzlicher Kältesturz, dass das Londoner Flohnetzwerk unter der spontan in die Höhe schießenden Zahl an Kaminreisenden zusammenbrach. Ein für die britischen Inseln eher untypisches Wetter, aber können wir uns wirklich beschweren? Immerhin ergaben sich daraus die geringsten Niederschlagswerte seit über einem Jahrzehnt.
U wie Urgestein
Wir verloren natürlich dieses Jahr auch einige unserer bedeutendsten und einflussreichsten Magier in der Zaubereigeschichte, darunter der Illustrator diverser Lehrbücher und Kindergeschichten Stanemin Leevil, welcher wohl vor allem für die belustigenden Bilder aus den Büchern unserer eigenen Kindheit und der unserer Eltern bekannt ist. So also auch eine Ausgabe von „Die Märchen von Beedle dem Barden", wobei er einen eindeutigen Hang dazu hatte, sich in seinen Werken selbst mit unterzubringen. Neben Leevil also ging auch ein sehr bedeutender und langjähirger Forscher der Zaubertränke von uns. Sollte ihnen der Name Stevin Hallking nichts sagen, der Zauberer entdeckte unter anderem einige inzwischen sehr bekannte und vielseits verwendete Zutaten für Zaubertränke und war ein Meister der Brauerei. Wir ehren hiermit nochmal unsere von uns gegangenen Meister ihres Fachs und verweisen auf ihre hervorragende Arbeit.
V wie Versöhnung
Wer steht nicht auf eine ausgiebige, allumfassende Versöhnung, nach der man die Vergangenheit endlich ruhen lassen kann? Von der Sorte gab es dieses Jahr besonders viele. Auch der Tagesprophet konnte sich über die Beilegung eines Zerwürfnisses freuen und so dürfen wir mit Stolz verkünden, uns nach einem kleinen und unwichtigen Missverständnis wieder mit dem äußerst talentierten und gutaussehenden Tutshill Tornados-Kapitän Roger Davies versöhnt zu haben, der einen fehlerhaft abgedruckten und daher leicht misszuverstehenden Artikel von einem missverstandenen Journalisten missverstanden hatte.
W wie Weihnachten
Die Weihnachtszeit war im Jahr 2001 eine besonders sinnliche und frohe Zeit, es war eine Zeit für Familien und Heimat, für Freude und Melancholie und so ehrten viele Zauberer dieses Jahr das Weihnachtsfest wieder auf eine ganz besondere Art und Weise. Neben einigen Feiern und Veranstaltungen in der Winkelgasse und einem gemeinsamen, freiwilligen und offiziellen Weihnachtssingen für die Patienten im St. Mungo's fand sich auch in den Häusern und Heimen der Zauberer eine wunderbare Nächstenliebe und Sinnlichkeit, hörte man überall die Lieder und Klänge und roch man an jeder Ecke die Gerüche der schönen und trotz Winter warmen Weihnachtszeit.
X wie X-Chromosom
2001 war das Jahr der Frauenpower. Nicht nur beim Tagespropheten, der, wie Sie hoffentlich bereits wissen, eine, mit Verlaub, äußerst gelungene Sonderausgabe in Kooperation mit der Hexenwoche, DEM Magazin für die selbstbewusste Hexe von heute, herausgebracht hat, nein, auch in der Irischen und Britischen Quidditch-Liga trumpften die Frauen auf und belegten mehr als doppelt so viele Quidditchposten wie die männlichen Mitspieler. Zweifelsohne ein wichtiger Schritt Richtung Gleichberechtigung.
Y wie Yoga
Es stellte sich ja bereits vor einiger Zeit heraus, dass sich bei gewissen Amnesiepatienten im St. Mungo's tatsächlich Yoga als eine heilende Herangehensweise herausstellt doch inzwischen wurde diese Therapiemethode im Bereich der Behandlung von erkrankten Zauberern und Hexen deutlich mehr etabliert und nun auch für die Gruppentherapie und für die Behandlung von starker Ruhelosigkeit und Aufmerksamkeitsdefiziten verwendet.
Z wie Zaubereiministerium
Auch in der zuletzt ein wenig in den Hintergrund geratenen Politik hat sich dieses Jahr einiges getan. Nicht nur, dass Kingsley Shacklebolt inzwischen als offizieller Zaubereiminister engagiert daran arbeitet, seine zum Amtsantritt verkündeten Pläne für eine dringend nötige Reformierung des Ministeriums und eine komplette Neuaufstellung unserer Regierung in die Tat umzusetzen, auch andere neue Gesetzesentwürfe und -änderungen konnten beschlossen werden. Was diese Umgestaltung bewirkt, konnten wir bereits gegen Ende des Sommers durch die Veröffentlichung der aktuellen Kriminalitätsstatistik von der Abteilung für magische Strafverfolgung erkennen: Die Zaubererschaft Großbritanniens und Irlands lebt derzeit so sicher und friedlich wie zuletzt vor zwei Jahrzehnten.
Daily Prophet: Ausgabe 18, Dezember
von DailyProphet am 29.12.2018 22:52THE DAILY PROPHET
Ausgabe 18 DEZEMBER
Re: Das Wohnzimmer
von Lucian am 28.12.2018 17:48Natürlich kannte ich die dummen Bemerkungen bestimmter Journalisten. Ich kannte die höhnischen Kommentare gegnerischer Fans und auch die Skepsis, die von alteingesessenen Fans der Falcons, die mittlerweile einfach nur frustriert waren und in mir nur den nächsten Kapitän sahen (oder gesehen hatten?), der den Sturzflug nicht aufhalten konnte. Wäre ich vom Typ her wie Aurora, die ehemalige Kapitänin der Arrows die ich seit meiner Kindheit kannte, hätte ich sicherlich direkt hingeschmissen. Denn nicht nur das Team der Falcons war für ein hartes Spiel bekannt, sondern auch für ebenso raue Fans. Allerdings war ich, Merlin sei Dank, nicht diese Art von Mensch. Mich verärgerten solche Kommentare zwar ziemlich, doch war ich von der Meinung irgendwelcher Leute sicherlich nicht verletzt.
Wenn ich an die Saison zurückdachte waren es inzwischen weniger die Tutshill Tornados gegen die ich eine leichte Abneigung entwickelt hatte, sondern viel mehr die Appleby Arrows. Ich hasste sie regelrecht. Also viel mehr das Team als solches, als tatsächlich einzelne Spielerinnen oder Spieler. Mit Valea, deren Treiberin, kam ich sogar vergleichsweise aus. Trotz ihres Daseins als Hufflepuff. Sie nervte mich in manchen Momenten, wie zum Beispiel auf dem Feld, penetrant, allerdings konnte ich mich auch normal mit ihr Unterhalten, wenn man sich mal irgendwo antraf. Coughlin, der Jägerin, hatte ich hingegen nichts zu sagen. Wir hatten uns mal einen Abend amüsiert und ich konnte mich nicht daran erinnern je wieder mit ihr gesprochen zu haben. Dennoch waren sie mir ein Dorn im Auge. So hatten sie uns nicht nur um achten Spiel der Saison, sondern gleich noch im neunzehnten Spiel besiegt. (Ein Spiel, wegen dem ich Vika für das Versagen den Schnatz zu fangen immer noch gerne treten würde).
Es war mir klar, dass Roger mir nicht noch mehr erzählen würde und kurz darauf wünschte ich mir ehrlich gesagt, dass er gar nichts gesagt hätte. Dass ich den Namen der vielversprechenden Jägerin einfach irgendwo hätte lesen können. So hätte ich sie zwar immer noch nicht leiden könen und möglicherweise wäre ich auch ein wenig angesäuert gewesen, allerdings hätte ich mir dann nicht anhören müssen wie begeistert Roger von ihr war. Ein Umstand, der mich verdammt störte. Vielleicht hätte die Situation gerettet werden können, wenn er das Thema einfach beendet und nicht weitergeführt hätte. Doch abermals bemerkte Roger nicht wo ein Punkt erreicht war, an dem man seine Fresse halten sollte. Ich schlug schließlich die Potions & Mixtures zu – so gut man eben ein Magazin zu schlagen konnte, bei einem Buch wäre es sicherlich deutlich effektvoller. Ein Buch hätte mich allerdings auch mehr dazu veranlasst es nach Roger zu werfen. „'Die Kleine mit den langen Haaren' ist ehrlich gesagt keine sonderliche Einschränkung, Roger, das trifft auf erstaunlich viele Leute zu mit denen du auf der Sommerparty geredet hast." Ich nahm schließlich meine Teetasse von meinem Beistelltisch, auf welchen ich mein Magazin schließlich fester ablegte als es nötig gewesen wäre. „Ich weiß allerdings trotzdem von wem du sprichst.", fügte ich übellaunig hinzu und trank einen Schluck aus der Tasse, welche ich anschließend wieder auf den Beistelltisch – oder viel mehr auf die Zeitung – stellte. Meine Ellenbögen lagen noch immer auf den Lehnen meines Sessels, wobei ich mittlerweile meine Hände mit verschränkten Fingern vor mir hielt und meinen Gast, oder zum aktuellen Zeitpunkt meine Plage, mit einem Ausdruck ansah der definitiv not amused war.