Hugo-Mulberry-Station für Quidditchunfälle

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Roger
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Hugo-Mulberry-Station für Quidditchunfälle

von Roger am 14.02.2019 15:53

Usprünglich wurden Unfälle beim Zauberersport Quidditch in der Guadalupe-Rivers-Station für Besenunfälle behandelt, doch da Quidditch sich bereits seit Jahrhunderten größter Popularität erfreute, und dabei nicht gerade ungefährlich war, füllte sich die Station schnell mit Laien, die dem rasanten Sport zum Opfer gefallen waren. So wurde bei einer Erweiterung der St. Mungos Hospitals die Hugo-Mulberry-Station für Quidditchunfälle gegründet. Benannt wurde diese nach dem Wigtown Wanderers-Treiber Hugo Mulberry, der es schaffte, an jedem Tag für drei aufeinanderfolgende Jahre im St. Mungos Hospital aufzutauchen, jedes Mal mit einer neuen Verletzung.


GEBURTSDATUM

01.06.1978

TRIKOTNUMMER
21

TREFFERQUOTE
78.8%

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT
263km/h

GESPIELTE LIGASPIELE
22

GEWONNENE LIGASPIELE
16

Früher Jäger und Kapitän der Hausmannschaft von Ravenclaw, heute Jäger und seit 2000 auch Kapitän der Tutshill Tornados. Roger Davies' größte Stärken als Spieler liegen in seinem flinken, zielgenauen Passspiel und der intensiven, sowie vertrauten Zusammenarbeit im Jäger-Trio. Auch seine Strategie als Mannschaftskapitän beruht auf dem eingespielten Miteinander seines Teams und der Schnelligkeit, in der die hart antrainierten Manöver durchgeführt werden. Diese hohen Passgeschwindigkeiten bergen zwar ein großes Risiko, halten den Gegner aber auch dauerhaft in Atem, was die ausdauerstarken Tornados zu einem gefährlichen Konkurrenten im Kampf um den Quidditchpokal macht. Davies' bislang größte Leistung bestand darin, die Tornados bereits in seiner ersten Saison als Kapitän zum Sieg in der britisch-irischen Quidditch-Liga zu führen.

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Jupiter

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Re: Hugo-Mulberry-Station für Quidditchunfälle

von Jupiter am 15.02.2019 04:23

In der ersten Mannschaft zu spielen war nicht nur wie ein Traum, es war der Traum schlechthin. Nicht nur, dass ich in einer Reihe mit meinen Idolen flog, bei jedem Spiel hing das Ergebnis der Mannschaft fast alleine von mir ab. Das war eine Menge Druck, aber es war auch eine große Ehre. Das Beste daran war, dass niemand versuchte, mir meinen Stil abzutrainieren, so wie ich befürchtet hatte – im Gegenteil, der Trainer persönlich hatte angedeutet, dass dieser überhaupt der Grund war, weshalb sie mich ursprünglich aufgenommen hatte. Absolut unglaublich und total abgefahren. Das bedeutete allerdings nicht, dass ich nicht daran feilen musste. Ganz massiv feilen, denn obwohl der Elan, den ich mitbrachte, und den Willen, für das Spiel meine Sicherheit zu opfern, sehr wohl etwas Positives hatten, und die richtige Motivation dahinter steckte, war es nicht gerade produktiv, mich so oft zu verletzen. Mir war nie wirklich etwas passiert, das nicht wieder repariert werden konnte, und ich verletzte mich auf dem Boden ja genau so oft versehentlich wie auf dem Besen absichtlich, doch ich verstand, dass ich nun wertvoller war. Quidditch war ein brutaler Sport, und wenn ich mal von zu weit oben fiel oder zu heftig irgendwo gegen flog konnten eben bleibende Schäden entstehen, oder schlimmeres, und in jedem Falle verpasste ich wertvolle Trainingsstunden. Ich hatte es immer so gesehen, dass die Risiken, die ich nahm, kalkuliert waren statt waghalsig, und dass ein winziges bisschen Schmerz es allemal wert war, den Schnatz in der Hand zu halten, doch ich verstand zumindest die Argumentation. Und ich wollte ja auch daran arbeiten, etwas, was mir bei den Falcons nie als Aufgabe gegeben worden war, doch in Appleby schien es Priorität zu haben.
Ich würde daran arbeiten, aber vielleicht nicht gerade jetzt hier. Gerade jetzt hier war es nämlich ein bisschen zu spät; alles, was jetzt noch gerichtet werden konnte, lag allein in den Händen der Heiler. Ich hatte es nämlich geschafft, schon wieder im Mungos zu landen. Ich bekam langsam das Gefühl, es sollte hier auf der Station ein Bett mit meinem Namen darauf geben. Ich war gestern Nachmittag vorbei gebracht worden, nachdem ich mich fast mit dem Besen eines Mit-(beziehungsweise in der Trainingssituation Gegen-)spielers aufgespießt hatte, und dann rückwärts in die Tribüne gerammt war. Das Manöver war geplant und außerdem erfolgreich, und mir ging es gut, wie ich jedem tausend Mal versichert hatte, doch die Heiler wollten mich trotzdem noch da behalten. Ich hatte direkt einen echt bitteren Zaubertrank zu trinken bekommen, und am Abend nochmal, obwohl ich keine Ahnung hatte, was er machte (ich war eine Niete im Brauen von Zaubertränken), und dann hatte ich mir eine Mütze Schlaf gegönnt. Nun reckte ich mich in meinem Bett, nachdem mich die sanften Sonnenstrahlen, die von draußen durch das Fenster kamen, geweckt hatten. Gut, vielleicht waren es auch die Schritte auf dem Gang und die Konversationen in meinem Zimmer, die nicht gerade leise vonstatten gingen. Ich sah mich um und erblickte die limettengrüne Uniform eines Heilers, der gerade an meinem Bett vorbei lief. "Entschuldigung?", ich winkte, vielleicht ein bisschen dämlich, aber ich brauchte seine Aufmerksamkeit gerade so oder so, und dann signalisierte ich ihm (zumindest versuchte ich es mit meiner Gestik und Mimik), dass er vielleicht bitte gerne zu mir herüber kommen könnte. "Ich hätte kurz mal eine Frage!"

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Meridian

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Re: Hugo-Mulberry-Station für Quidditchunfälle

von Meridian am 29.03.2019 18:27

Es war unglaublich, wie schnell man in den Betrieb dieses Krankenhauses eingegliedert werden konnte. Gefühlt war ich erst vor wenigen Stunden angekommen und doch war ich schon ein fester Bestandteil des hier hantierenden Teams. Es war ein tolles Gefühl, mit offenen Armen empfangen zu werden und nützlich zu sein.
Im Moment war ich irgendwie eher ein Arzt für alles. Ich wurde von einer Station in die nächste geschickt und von zerschmetterten Knochen, bis Vergiftung durch missglückte Liebestränke, war alles dabei. Trotzdem kristallisierten sich ebne genau diese zwei Arten an Notfällen heraus. Verletzungen durch den hier so beliebten Sport Quidditch und Zaubertrankunfälle. Letzteres war bereits in den USA mein Spezialgebiet gewesen. Ersteres war Neuland für mich, aber Knochenbrüche durch Quidditch unterschieden sich nicht sonderlich von Knochenbrüchen anderer Art. Nur wenn man bei besonders seltsamen Fällen mal fragte, wie es denn dazu gekommen sein, scheiterte ich meist an den Erklärungen. Mit Quidditch kannte ich mich nun überhaupt nicht aus. Natürlich, war es mir ein Begriff gewesen, allerdings kannte ich, bis auf den Namen des Sportes, keine weiteren Bezeichnungen. Und wenn mir dann jemand sagte, er wäre gegen ein Tor gefolgen, während er den Kraffel hindurchwerfen wollte, konnte ich mir nichts darunter vorstellen. Eine Sache, die ich bereits gelernt hatte, war wohl, dass diese Patscher recht gefährlich zu seien scheinen. Weit mehr als die Hälfte landete hier bei mir, weil eines dieser Biester sie vom Besen geholt hatten.Vielleicht sollte ich dennoch mal so etwas wie einen Crashkurs zum Thema Quidditch belegen, damit ich auch verstand, wovon hier immer die, meist durch massiven Zahnverlust sehr undeutliche, Rede war. Ein Schmunzeln tänzelte um meine Mundwinkel, als mir auffiel, dass das Wort Crashkurs im Bezug auf diesen Sport wohl mehr als passend war.
Mit einem Klemmbrett bewaffnet, machte ich mich auf den Weg zu meiner nächsten Patientin. Sie war erst 5 Jahre alt und hatte von etwas genascht, was sie für den Teig eines Schokoladenkuchens gehalten hatte. In Wahrheit handelte es sich jedoch um einen noch sehr unfertigen Trank gegen Müdigkeit. Die Kleine schlief am Laufenden Band und in den ungünstigsten Momenten ein. Hinzu kamen Schluckauf, Übelkeit und Bauchweh. Seit gestern Morgen war sie bei uns und hatte. Seit der ersten Fuhre des Gegenmittels, glücklicherweise keine Schmerzen oder Erbrechen mehr zu beklagen. Als ich kurz in ihr Zimmer sah, schlief sie seelenruhig. Eine Tatsache, die ich sowieso erwartet hatte. Wir würden sie noch bis morgen hierbehalten, dann müsste alles wieder in Ordnung sein und sie und ihr Vater, konnten wieder in ihren Betten schlafen. Mein Blick wanderte kurz zu dem im Sessel schlafenden Mann, dann verließ ich das Zimmer und nahm die Abkürzung durch die Sportunfallabteilung in meine wohlverdiente Pause.
Ein Kollege kam mir auf dem Gang entgegen, in ein Formular vertieft. Ich wollte gerade Grüßen, als er plötzlich aufsah, als hätte man ihn gerufen und zur Seite, in ein angrenzendes Zimmer sah. Also wurde er wohl tatsächlich gerufen. Doch, anstatt das Zimmer zu betreten, sah er mich Hilfesuchend an. Die Schatten unter seinen Augen sprachen Bände und auch seine sonstige Aufmachung ließ auf chronische Übermüdung schließen. „Ich übernehme." sagte ich, und ging lächelnd an ihm vorbei in das Zimmer, welches augenscheinlich das vorübergehende Lager eines jungen Mannes war, der an sämtlichen Stellen Verbände aufwies. Ich legte den Kopf schräg und lächelte freundlich. Ich könnte schwören, dass ich ihn schon an meinem ersten Tag, letzte Woche Montag, hier gesehen hatte. Allerdings war er dort nicht bei Bewusstsein und hatte seine, durchaus hübschen Augen geschlossen. „Wie kann ich behilflich sein?" mein Blick wanderte über seine zahlreichen Verletzungen. „Ich übernehme für meinen Kollegen. Darf ich fragen, was Ihnen überhaupt passiert ist?" Es wirkte seltsam, diese Frage stellen zu müssen, aber er war im Grunde ja nicht mein Patient und von dem Klemmbrett samt Beschreibung seiner Verfassung und Verletzung, fehlt auch jede Spur.

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Jupiter

28, Männlich

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Re: Hugo-Mulberry-Station für Quidditchunfälle

von Jupiter am 21.08.2019 10:35

Statt meines Heilers, ein Herr mittleren Alters mit unheimlich freundlichem Lächeln und noch unheimlich viel müderen Augen, kam ein sehr hübscher junger Mann durch die Tür, den ich nur anhand seiner (tatsächlich nicht leicht zu übersehbaren) Uniform als Heiler einordnen würde. Jemanden mit seiner Gesichtsstruktur hätte ich wahrscheinlich zunächst eher für einen Schauspieler oder Sänger gehalten, oder für sonst jemanden, der sich nicht mit so einer geschäftigen und harten Arbeit beschäftigte. Vielleicht lag es daran, dass er nicht aussah, wie die Heiler, die ich sonst zu sehen bekam, oder wie ich mir generell einen Heiler vorstellen würde, aber ich musste zugeben, dass ich wohl ein wenig starrte, als er zur Tür herein und an mein Bett kam.
"Äh, hallo," brachte ich reichlich souverän hervor, und versuchte, sein warmes Lächeln zu erwidern. Es verwunderte mich gar nicht, dass er nach meinem Zustand fragte, schließlich war er ja Heiler und kein Hellseher. Wenn er wollte, konnte er sich das ganze wahrscheinlich ansehen und mir genau die Diagnose geben, die ich bereite erhalten hatte, aber das bedeutete ja nicht, dass er auch wissen konnte, wie es geschehen war. Ich hätte lässig abgewunken, würde mein Arm nicht in einen Verband gewickelt sein und durch eine Schlaufe hängen, die an meinem Oberkörper fest gemacht war und jegliche lässigen Abwink-Bewebung so einschränkten, dass sie höchstens eine klägliche Andeutung eines lässigen Abwinkens erlaubten, was ich, bevor ich mich dazu entschied, jedoch ein wenig vergessen hatte, weshalb ich auf seine Worte hin nun also kläglich abwinkte. Leider hatte das den gegenteiligen Effekt von dem, den ich eigentlich erzielen wollte, und ich hoffte inständig, dass mich der Heiler trotzdem für voll nahm. Nicht, dass er mir noch eine Gehirnerschütterung oder sonstige Verwirrung diagnostiziert. "Ach, nicht der Rede wert. Ich bin nur wieder mit dem Besen wo gegen geflogen." Zu spät merkte ich, dass zu betonen, dass dies nicht mein erstes Mal hier war, mich nicht hart im Nehmen oder erfahren aussehen ließ, sondern eher nochmal extra unfähig, weil mir immer wieder die gleichen Missgeschicke passierten, und so versuchte ich es mit einem nachgeschoben "Ich bin Quidditchspieler." auszubügeln. Und dann fügte ich, zum einen um ihn zu überzeugen, zum anderen vielleicht auch ein wenig um ihn zu beeindrucken, hinzu: "Sucher bei den Appleby Arrows." Ich nahm eigentlich an, dass ihm der Name ein Begriff war, weil er es eigentlich für so gut wie jeden britischen Zauberer war. Dass er kein Brite war, war mir entgangen, um seinen Akzent zu bemerken war ich wohl zu abgelenkt gewesen von... anderen Dingen.
"Ich wollte eigentlich fragen, ob Sie wissen, wann ich entlassen werde..." Wenn ich ein wenig abwesend klang, dann lag das wohl daran, dass ich mittlerweile gar nicht mehr daran dachte, wie und wie bald ich hier wegkommen könnte. Stattdessen studierte ich seine Gesichtszüge und fragte mich ein paar andere Dinge, beispielsweise, ob ich damit davon käme, irgendetwas vorzutäuschen, damit er hier bliebe. Oder auch, so, als könnte ich ihn in meinem jetzigen Zustand heute Abend irgendwohin mitnehmen, oder als wäre ich generell die Art von Mensch, die so etwas fragte: "Mittlerweile frage ich mich jedoch eher, wann Sie heute hier raus kommen, Heiler...," ich warf ein Blick auf sein Namensschild, "Melodias." Es war nicht wirklich mein Stil, Leute so anzusprechen, aber wenn ich es tat, dann zog ich es vor, das direkt zu tun. Dann wussten wir beide direkt, was Sache war und konnte dort beginnen, anstatt ewig lang nach einem Anfang zu suchen. Wenn seinerseits kein Interesse bestand sparte ich mir auch direkt weitere Mühen. Doch dann wiederum sollte man mich auch nicht allzu ernst nehmen, ich wusste, dass ich es zumindest nicht tat. Es war ja nicht Liebe auf den ersten Blick, aber eben überaus ausgeprägte Neugierde, und wenn sich mir die Gelegenheit bot, dann wollte ich dieser gern nachgehen. Es war ja nicht so, als hätte ich gerade irgendetwas Besseres zu tun.

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Meridian

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Re: Hugo-Mulberry-Station für Quidditchunfälle

von Meridian am 02.09.2019 16:29

Sein Blick ließ mich an dem Entschluss, für meinen Kollegen zu übernehmen, fast zweifeln. Vielleicht gehörte er zu der Sorte Mensch, die lieber nur ihren eigenen Heiler hatten. Wenn das der Fall war, und er etwas wollte, hatte er jetzt Pech. Entweder nahm er mit mir Vorliebe, oder er musste eben warten.
Meine Zweifel wurden allerdings beseitigt, als er dann doch anfing zu sprechen und mein Lächeln, wenn auch etwas wackelig, erwiderte. Vermutlich rührte die anfängliche Unsicherheit daher, dass er mich noch nie gesehen hatte, obwohl er wohl öfter hier vorbeischaute – wie ich bereits gehört und auch schon bemerkt hatte.
Eine etwas unbeholfene Bewegung war die Antwort auf meine Frage, und ich runzelte die Stirn. Schmerzen schien er nicht mehr zu haben, allerdings wird es wohl einen Grund geben, dass sich sein Arm weiterhin in einer Schlinge befand. Die darauf folgende Bemerkung ließ mich allerdings schmunzeln. „Mal wieder also..." murmelte ich leise und ging nun langsam auf ihn zu. Er schien also ein Spezialist auf diesem Gebiet zu sein.
Ich lachte leise, zwinkerte ihm dann zu – etwas, dass ich normalerweise nur bei meinen jüngeren Patienten tat, um sie aufzumuntern und ihnen die Angst zu nehmen – und erwiderte immer noch grinsend: „Das dachte ich mir jetzt sogar fast. Zuschauer trafen hier in letzter Zeit eher weniger ein." Obwohl mir weder die Mannschaft noch die Position irgendetwas sagten, nickte ich und guckte beeindruckt. Dann runzelte ich jedoch die Stirn. „Sucher waren die mit dem kleinen, goldenen Ball, richtig?" Es war mir nicht im geringsten unangenehm, nachfragen zu müssen. Ich war nicht von hier und mit diesem Sport nicht aufgewachsen. Und wenn ich die ganzen Schäden sah, die dieser Sport anrichtete, war ich auch nicht zwangsläufig traurig... Auch wenn etwas in mir flüsterte, dass ich sehr froh sein konnte, dass der junge Mann vor mir sich für diesen waghalsigen Beruf entschieden hatte.
Um meinen Blick von ihm ablenken zu können, sah ich mich weiter nach dem vertrauten Klemmbrett um und entdeckte es tatsächlich unter dem Bett. Wie auch immer der kleine Schlingel dahin geraten war. Ich zog es hervor und warf als erstes einen Blick auf den Namen. „Jupiter Walsh." murmelte ich leise und runzelte die Stirn. Dieser Name war mir tatsächlich ein Begriff. Nicht, wegen irgendeiner Sportart, sondern, weil er im Pausenraum des Öfteren erwähnt wurde. Er war wohl ein Stammgast hier, was mich erneut zum Schmunzeln brachte. Ich blätterte die Seiten durch und suchte nach Bemerkungen, die mir verraten würden, wie nun weiter vorgegangen werden sollte. Auch, als ich die Seite gefunden hatte, und alle Informationen hatte, die ich brauchte, hob ich den Blick nicht, während ich antwortete:„Ich schicke nochmal jemanden mit einem Heiltrank vorbei. Das ist dann die letzte Dosis – in der Hoffnung, dass es die letzte bleiben wird. Anschließend wird entweder ein Kollege oder ich Sie entlassen können. Es wird bestimmt nochmals gesagt werden, aber jetzt hören Sie es auch einmal von mir: Bitte 24 Stunden lang nach Einnahme des Heiltranks keinen anderen Trank einnehmen und, bei Prominenten ist auch das sehr wichtig, von Liebestränken oder Ähnlichem fern halten. Die Kreuzung kann ... sagen wir... interessante Folgen haben." Schnell warf ich einen Blick auf die Uhr und fügte dann noch hinzu:" Ich weiß nicht, wann Ihr nächstes Training stattfindet und mir ist klar, dass gerade bei diesem Sport Risiken sehr gerne eingegangen werden, aber tun Sie uns und sich selbst den Gefallen, und warten Sie bis übermorgen mit dem Training, Mr. Walsh."
Auf seine Anmerkung hin, blinzelte ich nur etwas verwirrt und warf dann einen erneuten Blick auf die Uhr. „Genau genommen befinde ich mich in Stunde 14 eine 12 Stunden Schicht, also sind Sie wohl der letzte Patient, den ich heute betreue. Sehr Klischeehaft, das ist mir bewusst, aber es ist Realität." erwiderte ich. Ich klemmte die Akte wieder an ihren vorbestimmten Platz und lächelte dem jungen Mann erneut zu. „Nun, ich denke, Sie können in ein paar Minuten gehen und dann hoffe ich, Sie hier nicht wieder begrüßen zu müssen." Wieso ich dem Wörtchen 'Hier' eine solch besondere Betonung zukommen ließ, konnte ich mir selbst nicht erklären.
Meinen Platz an seinem Bett verließ ich vorerst nicht, für den Fall, dass er noch weitere Fragen haben sollte. Zumindest rechtfertigte ich damit mein Bleiben vorerst.

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