Quibbler, Siebte Ausgabe (Januar)
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Quibbler, Siebte Ausgabe (Januar)
von Quibbler am 19.01.2018 16:06 T H E
S I E B T E A U S G A B E ( J A N U A R )
Re: Quibbler, Siebte Ausgabe (Januar)
von Quibbler am 19.01.2018 16:37verschwörungstheorien
meine tochter, albus dumbledoreMit dem (angeblichen) Tod von Albus Percival Wulfric Brian Dumbledore verlor die magische Welt einen ihrer mächtigsten Zauberer. Das ist unumstritten, unabhängig davon, ob man glaubt, dass Albus Dumbledore ein Held war oder der eigentliche Fadenzieher hinter Ihr-wisst-schon-wem. Selbst wenn er eigentlich gar nicht gestorben sein sollte, sondern nur abgetaucht ist und jetzt in Perú unter dem Namen Salvador Esquiriño operiert, hat die Welt nun einen Albus Dumbledore weniger, was als ein schmerzlicher Verlust betrachtet werden kann.
Ein weiteres Indiz dafür, dass Dumbledore jedoch von uns geschieden ist, ist Folgendes:
In den frühen Morgenstunden des letzten Mittwochs erreichte mich eine Eule mit einer dringenden Nachricht: eine Elternpaar in Sussex war sich äußerst sicher, dass ihre junge Tochter die Reinkarnation des verstorbenen Dumbledores sein könnte!
Ich, als jemand, der sich für eine Weile mit dem Studium der Seelen und den wiederkehrenden Mustern in Toden und Geburten beschäftigt hatte, packte sofort meine Tasche und begab mich in das Dorf in Sussex, das zu klein ist als dass es weise oder wert wäre, den Namen an dieser Stelle zu erwähnen. Dort erwarteten mich auch schon Gilbert und Becky M., mit ihrer dreijährigen Tochter Charlotte. Charlotte schien auf den ersten Blick nicht allzu besonders, die Tochter einer Hexe und eines Schafzüchters hatte blonde Locken, große, braune Augen und zwei Ohren, wie schon mindestens zwei andere Babys, die ich gesehen hatte. Jedoch bereits als ich wir das Haus betraten, geschah etwas Außergewöhnliches. Kaum hatte ihre Mutter Charlotte abgesetzt, quietschte diese entzückt "Globbeldrobbel!" und rannte hinüber zu einer hölzernen Kommode, die in der Diele stand, in deren oberster Schublade sich die Strick-Projekte der Mutter befanden, wie sich herausstellte. Normales Kleinkind-Verhalten, könnte man sagen, doch für jeden, der im letzten Jahrhundert Hogwarts besucht hat, ist sofort klar: dieses Kind teilt zwei Leidenschaften mit dem ehemaligen Schulleiter, ein, die er oft und gerne zur Schau stellte, und eine, die er in ruhigeren Stunden zurückgezogen in seinem Büro studierte: Ausgedachte Worte und Strickmuster. Es war auch Becky M. aufgefallen, dass ihre Tochter größte Freude an den Kuscheltieren, Puppen und Kleidern fand, die sie für sie strickte. Was ihr ebenfalls den Verdacht bestätigte, dass ihre Tochter Dumbledore sein mag, war, dass Charlotte Himbeermarmeladenbrote jedem anderen Frühstück bevorzugte. Wie im Jahre 1968 von der Hexenwoche berichtet wurde, war dies die Lieblingsmarmeladensorte Dumbledores. Nun, viele Leute mögen Himbeermarmelade und Stricken, mag man sagen, doch dies ist nur der Anfang.
Gilbert M. hatte bereits einen kleinen Stapel an Pergamentstücken bereitgelegt, die er mir zeigte. Sie stellten sich als Charlotte's Zeichnungen heraus, die auf den ersten Blick nach gewöhnlichen Kleinkind-Kritzeleien aussahen; abstrakte Formen und Linien in Wachsmalstiften, Buntstiften, Muggelkugelschreibern und sogar Aquarellfarben, die das gesamte Blatt ausfüllten. Wenn man jedoch näher hinsah, konnte man eindeutig erkennen, dass sich in diesen scheinbar sinnfreien Linien immer ein Symbol wiederholte: Das Zeichen der Heiligtümer des Todes. Viele spekulieren, dass Dumbledore so mächtig war, weil er alle drei Heiligtümer des Todes besaß, oder anders herum. Das würde ihn zum Meister des Todes gemacht haben, was im Endeffekt seinen eigenen Fall herbeiführen sollte.
Doch das ist noch nicht alles. Nachdem die Eltern ihre kleine Tochter eingefangen hatten, die während unseres Gespräches ins Wohnzimmer gerannt war, zeigten sie mir ein Muttermal links auf dem unteren Rücken des kleinen Mädchens. Etwa so groß wie die eigene Hand des Kindes, und feuerrot, sah es aus einem bestimmten Winkel aus, wie ein Phönix, der aus der Asche steigt. Wie wir wissen, hatte Dumbledore einen Phönix als langjährigen Gefährten, oder er betrieb heimlich eine Phönixfarm in Feuerland, Argentinien, und es wird gemunkelt, dass sein Patronus ebenfalls die Gestalt eines Phönixes annahm. Dies sind eindeutige Indizien für eine Verbindung zwischen Dumbledore und der kleinen Charlotte M., die etwa eine Woche nach dem Tod des beliebt-berühmt-berüchtigten Zauberers geboren wurde.
Obwohl die Zeichen so unbestreitbar sind, musste ich ganz sicher gehen. Da ich persönlich nicht so talentiert darin bin, Auren genau zu lesen, hatte ich mein Auroskop dabei, ein Gerät, das ich einst einer Hexe in Rumänien abkaufte, und das mir bis jetzt immer gute Dienste geleistet hatte. Ich hatte nie die Gelegenheit gehabt, zu Dumbledore's Lebzeiten persönlich eine Studie seiner Aura durchzuführen, doch der Aurologe Solomon Smithers hatte in seiner Reihe über die Auren mächtiger Zauberer einen Band über Dumbledore verfasst, aus dem ich genaue Beschreibungen entnehmen konnte. Als ich nun mein Auroskop auf Charlotte richtete, konnte ich sofort die Merkmale erkennen, die Smithers in seinem Buch beschrieben hatte; Charlotte hatte eine Aura, die genau so gut die des jüngeren Dumbledore hätte sein können!
Charlotte hat bisher keine Anzeichen außergewöhnlichen magischen Talentes gezeigt, bis auf die übliche versehentliche stablose Magie, die in Kindern unter elf vorkommt, doch sie kann auch noch nicht einmal grammatikalisch korrekte Sätze formen. Um ihr magisches Können zu beobachten, müssen wir abwarten, doch es ist klar, dass in diesem kleinen unschuldigen Kind die Seele eines großen außergewöhnlichen Menschen schlummert.
19.01.2001, amadeus barkhauser
Re: Quibbler, Siebte Ausgabe (Januar)
von Quibbler am 26.01.2018 16:56
jovin u. holunder kommentiert
ragnar daviesDAS LEBEN AM RANDE SEINER EIGENEN EXISTENZ
Sicherlich haben Sie bereits von dem Skandal um Roger Davies, dem Kapitän der Tutshill Tornados, und Raphael Drake, einem Journalisten vom Tagesprophet, gehört oder gelesen. Sollten Sie sich zur betreffenden Zeit im Urlaub auf dem Mond befunden (Denken Sie stets daran sich vor Mondbrand zu schützen!) oder auf einer Kreuzfahrt nach Atlantis befunden haben, folgt hier eine kurze Zusammenfassung:
Am 02. November 2000 erschien beim Tagespropheten (Ausgabe 5, November) der Artikel „Das Geheimnis der Tutshill Tornados" in dem Drake über den beliebten Quidditchkapitän auspackte. So wurde er nicht nur beschuldigt manipulativ zu sein, sondern auch seine Kolleginnen sexuell zu belästigen. Auch kam eine Informantin zu Wort, die von seinem negativen Verhalten berichtete. Sowohl das Managment, als auch Roger Davies wiesen die Anschuldigen vehement zurück. Es folgte nicht nur eine Entschuldigung des Tagespropheten und die Erklärung, dass der betreffende Journalist mit Konsequenzen zu rechnen habe (der Verfasser des kontroversen Textes wurde, wie so oft bei Gegenwind, vom Tagespropheten niedergemacht!). Roger Davies erschien schließlich bei der Weihnachtsgala der Zeitung und bekam von der Journalisten Lexi M. Davies, einen neuen Artikel geschrieben („Was wirklich dahinter steckt: Roger Davies & Co äußern sich zu den Vorwürfen", Ausgabe 7, Januar).
Im besagten Artikel befand sich auch ein Zitat eines Demonstraten, welcher nicht nur einen äußerst guten Geschmack aufweist, sondern obendrein eine feine Nase für Intrigen zu besitzen scheint. Sofort habe ich mich, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, hinter meine Recherchen geklemmt, welche der eigentliche Grund für einen weiteren Kommentar in meiner Kolumne ist.
„Wer ist denn Ragnar Davies? Und von Raphael Snake habe ich auch noch nie gehört... Ich bin hier, um gegen den Propheten zu kämpfen. Kauft den Klitterer!"
Meine Informanten trugen mir zu Ohr, dass es sich bei „Raphael Snake" um den Vater von Sudden Snape handelt, welcher als Besenmacher im „Qualität für Quidditch"-Laden (London, Winkelgasse) tätig ist. (Gerüchten zu folge hält er auch einen Kobold in einer Abstellkammer gefangen, der dazu gezwungen wird die einzelnen Reisigzweige für die Besen anzupassen – ohne Magie!). Doch wer ist Ragnar Davies? Ich habe mich nicht davor gescheut ehemalige Hogwartsschüler, Passanten und auch das Ehepaar Davies (Anm. d. Red.: Lexiel Miranda Davies und Rüzgar Davies, auch als Lexi M. Davies und Roger Davies bekannt) zu befragen – und das nur, damit Sie endlich die Wahrheit erfahren!
Es folgen diverse Zitate von ehemaligen Hogwartsschülern und Passanten.
„Ragnar Davies? Nie gehört. Sicher, dass Sie nicht Roger Davies meinen?"
„Ragnar .. Ragner. Irgendwie klingelt es .. Ach ja! Er hat die selbe Jahrgangsstufe besucht wie ich. Jedoch gehörte er zu den Slytherins und ich hatte somit, Hufflepuff Pride!, nicht so viel mit ihm zu tun. Doch immer wenn wir ins Gespräch kamen – gut es war vielleicht zwei bis dreimal gewesen – war er ausgesprochen freundlich gewesen. Die Verbindung zu Roger fragen Sie? Ich habe die beiden gelegentlich mal miteinander reden sehen, doch schien Ragnar nie sonderlich begeistert zu sein. Ehrlich gesagt hatte er dann immer so ein gruseliges Funkeln, aber wirklich nur bei dem Ravenclaw. Vielleicht hat Drake ja gar nicht so unrecht..? Vorstellen könnte ich es mir jedenfalls, schließlich ließ er schon zu Schulzeiten kaum etwas anbrennen. Angeblich soll er sogar mal eine Mitschülerin nach einem Date gefragt haben, kurz nachdem ihr Freund gestorben war. Können Sie das fassen? So fantastisch kann er ja nicht sein!"
„Schon mal gehört. War glaube so ein Loser, der im sechsten Jahr die Schule hingeschmissen hat. Ich meine ihn mal in Muggellondon gesehen zu haben, doch sicher weiß ich es nicht."
„Ragnar Davies? Es gibt nur zwei Davies' die ich kenne. Roger und diese Journalistin Lexi oder so. Ist es eigentlich gesichert, dass sie nicht verwandt oder zumindest verheiratet sind?"
Nachdem die Meinung der Leute über die Existenz von Ragnar Davies ungesichert war, wandte ich mich zu erst an die Journalistin, die ihren Ehemann in einem Gossip-Artikel vehement verteidigt hatte: Lexi M. Davies. Allerdings waren ihre Aussage nicht gerade eindeutig (wie man es vom Tagespropheten nicht anders gewohnt ist). So äußerte sie auf die Frage wer Ragnar Davies sei, dass dieser gar nicht existierte, bevor sie doch zu gab, dass dieser wohl als Hausmeister tätig war. Nur wo? In der Muggelwelt, wie einer unserer aufmerksamen Leser angemerkt hatte?
Mit unseren neuen Informationen, unter anderem den Indizien, dass sich Ragnar womöglich in Askaban aufhielt oder gar von einer Chimäre gefressen wurde, wandte ich mich an Roger Davies persönlich, welcher dementierte an einer gespaltenen Persönlichkeit zu leiden und gelegentlich den anderen Namen anzunehmen. Des weiteren leugnete er auch die Existenz seines Bruders und behauptete, dass Ragnar sein Cousin sei. Also ist es wahr! Ragnar Davies existiert! Doch wieso versuchte seine Frau dies zu leugnen? Und weshalb bezeichnet er ihn als seinen Cousin? Ist die Beziehung der beiden so schlecht, dass er die Verwandtschaft nur unter Druck zu geben konnte und etwas möglichst unverfängliches mitteilte? Denn wir alle wissen, dass es leichter ist Leute zu hassen, die nicht zum engeren Familienkreis gehören. Ein tragisches Schicksal für den älteren Bruder. Tatsächlich schien Roger, aufgrund seiner genervten Reaktion, verdeutlichen zu wollen, dass er Ragnar vom ganzen Herzen hasste. Auf besorgtem Nachfragen nach Ragnar's Gesundheitszustand wollte er mir nicht antworten. Ist Roger Davies tatsächlich der Dementor, als welchen Raphael Drake ihn darstellte? Hatte er alles Gute aus seinem Bruder ausgesaugt um ihn loszuwerden? Hat er ihn gar ermordet?
Die Nachricht ist: Nein! Zumindest ist dies die Antwort auf die letzte Frage, denn Ragnar Davies lebt noch. Mich erreichte ein anonymer Brief, welcher mir mitteilte, dass der Gesuchte inzwischen in der Muggelwelt lebe und sein Geld dort in einer Bar verdienen würde. Auch hatte er aufgrund der Misshandlung seines jüngeren Bruders seinen Namen geändert. Heute lebt er in Frieden unter dem Namen Randolph Doutzen. Und ich habe ihn sogar getroffen! Stellen Sie sich das mal vor.
„Sind Sie Randolph Doutzen?"
„Wer sind Sie?"
„Mein Name ist Jovin Holunder, ich recherchiere über ihr Verschwinden für den Klitterer."
„Mein was? Ich bin nicht verschwunden und mein Name ist auch nicht Randolph Doutzen."
„Aber vom Klitterer haben Sie bereits gehört?"
„Nein. Was wollen Sie von mir?! Gehen Sie weg, Sie sind unheimlich."
„Ich möchte die Wahrheit über Ihre traurigen Umstände berichten, die Sie durch ihren Bruder Roger Davies und dessen Ruhm und Erfolg erleiden mussten."
„Wovon zur Hölle sprechen Sie? Ich bin Einzelkind und habe dementsprechend keinen Bruder. Ich kenne keinen Roger Davies, ich weiß nicht was Sie mit dem Klitterer meinen und mein Name ist nicht Randolph, sondern Reginald. Und jetzt lassen Sie mich in Ruhe bevor ich mich an die örtliche Polizei wende!"
Es scheint als wären die Wunden, die ihm zugefügt worden waren, bereits viel zu tief. Nicht nur, dass er seine eigene Existenz in Frage stellt, nein, auch das Glitzern in seinen Augen schien erloschen zu sein. Bis auf ein Funken Angst, der aufblitze nachdem ich mich nach Roger erkundigte. Ein trauriges Schicksal hatte ihn ereilt, doch bleibt uns nichts anderes übrig als Ragnar Davies unser Mitgefühlauszusprechen und zu hoffen, dass seine emotionalen Konflikte bald gelöst werden können.
26.01.2001, jovin u. hollunder