Wiese

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Roger
Administrator

28, Männlich

  Anfänger

Tutshill Tornados Quidditchspieler Kapitän Jäger Hogwarts Ravenclaw Abschluss Halbblut Gut

Beiträge: 565

Re: Wiese

von Roger am 03.09.2018 19:01

Obwohl ich den ganzen Abend lang fast nur mit fremden Frauen sprach, konnte ich nicht sagen, dass ich keinen Spaß hatte. Es war fast wie ein Sport für mich, eine nach der anderen für mich zu gewinnen, ein Zwinkern hier, ein Berühren des Armes dort, das um den Finger wickeln einer Haarlocke bei der Nächsten. Ich flüsterte ihnen ins Ohr und zog sie auf der Tanzfläche an mich, ich hörte ihnen zu und schenkte ihnen mein Lächeln. Es war aufregend, es war spaßig, und es war gefährlich. Ich musste im richtigen Moment wieder zurück ziehen, damit nicht zu viel daraus wurde, ich musste aufpassen, dass sie nicht mitbekamen, dass ich zuvor mit einer ganzen Reihe anderer Frauen geflirtet hatte. Bei den meisten konnte ich mich nicht einmal an den Namen erinnern. Aber gleichzeitig war ich unheimlich verbittert. Es war ein Wettbewerb, kein Zeitvertreib, ich bewies Lucian hiermit etwas, nicht mir selbst. Ich hatte keine Lust, endlos Smalltalk zu führen oder mich mit Frauen abzugeben, die ich zwar attraktiv, aber nicht interessant fand. Aber wenn ich jetzt zu Lucian rannte, dann gab ich Schwäche zu. Er konnte mir nichts vorschreiben. Er konnte genau so mit anderen flirten, es machte mir nichts aus. 
Von letzterem war ich jedoch nicht ganz überzeugt. Ich achtete fast den ganzen Abend über darauf, dass mich Lucian wahrnahm. Ich wusste wo er war, und leider wusste ich auch, was er machte. Ich spürte meine Wut in meinem Bauch kochen, wann immer ich zu ihm hinüber sah, und er sich mit irgendjemand anderem amüsierte. Ich hatte ihm gesagt, dass er sich andere Leute zum flirten suchen sollte, und ich hatte es auch so gemeint. Ihn jedoch mit Leuten zu sehen, die lang nicht an mich heran kamen, machte mich aus unerklärlichen Gründen sauer. Es war, als würde er es mit Absicht machen, um es mir unter die Nase zu reiben, dass er, nur, weil er nicht meine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte, sich gleich jemand anderes suchen würde. Ich tat das gleiche, klar, aber nur, nachdem er mich provoziert hatte. Er hatte hiermit angefangen. Zwischendurch saß auch ich einen Moment mit meinen Freunden zusammen, zum einen um mir selbst eine Auszeit zu nehmen, zum anderen, damit es für Potenzielle Gesprächspartnerinnen nicht zu auffällig war, womit ich mir die Zeit vertrieb. Doch jedes Mal, wenn ich Lucian sah, fühlte es sich an, als würde sich mein Magen zu einem Knoten verdrehen. Ich brauchte Ablenkung. Ein Grund mehr, mich wieder weiblicher Gesellschaft zuzuwenden. 
Ich stieß gerade mit einer kleinen blonden Journalistin namens Nina oder Niamh oder so mit Sekt an – fast jeder, der nicht einem anderen Team angehörte, schien meinen Sieg mit mir feiern zu wollen, etwas, was ich gerne als Vorwand ausnutzte – als mein Blick wieder zu Lucian huschte. Es war den ganzen Abend über wie zu einem Reflex geworden, was immer ich tat, ich wollte, dass er es sah, doch ich achtete darauf, Momente abzupassen, in denen er mich nicht dabei erwischen konnte. Ein oder zwei Mal hatten sich unsere Blicke gekreuzt, und meine Haare hatten sich aufgestellt. Doch wenn ich schnell genug wieder weg sah, nur unauffällig meinen Blick über ihn gleiten ließ, war die Wahrscheinlichkeit, dass das passierte, geringer. Doch dieses Mal konnte ich nicht wieder weg sehen. Er und ein anderer Mann, ich konnte nicht erkennen, wer es war, standen sich unfassbar nah. Wieder das schreckliche Gefühl in meinem Magen, und eine unheilvolle Vorahnung überkam mich. Nach nur wenigen Sekunden, in denen ich wie gebannt zu den beiden sah, küssten sie sich plötzlich. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Für einen Moment war ich komplett perplex. Dann schoss mir die Hitze in den Kopf, und die Wut schäumte in mir auf. Ich musste weg sehen, auf den Boden; angestrengt versuchte ich, einen Punkt im Gras zu fokussieren, noch es ging nicht. Ich sah nur Lucian und den fremden Mann, wie sie sich vor meinen Augen küssten. Ich atmete tief durch. "Entschuldige mich einen Moment, bitte.", verabschiedete ich mich brüsk von der Blondine und drückte ihr, bereits im Gehen, mein Glas in die Hand, bevor ich mich schnellen Schrittes davon machte.
Ich fand Lucian etwas abseits von der Party wieder, hinter dem Loungezelt. Hier standen nur vereinzelt Menschen herum, die sich leise unterhielten. Hier irgendwo musste auch der Stand mit den Portschlüsseln sein. Ich registrierte jedoch wenig von meinem Umfeld, geblendet von meiner Wut. Ich holte Lucian ein und stellte mich direkt vor ihn, um ihm den Weg zu versperren. "Was war das denn eben.", knurrte ich ihn an, doch meine Wut, die von wenigen Momenten noch auf Lucian gerichtet war, schlug in etwas anderes um. Ich wollte ihn, ich wollte nur ihn, und ich wollte ihn für mich. Wer auch immer der andere Kasper war, er sollte fern von Lucian bleiben. Der Wunsch war so stark, dass er fast mehr brannte, als die Wut, die noch immer im Hintergrund loderte. Er sollte es wagen, sich jemals wieder einzubilden, dass er irgenwen außer mich küsste, wenn ich dabei war. "Was denkst du eigentlich, was du da machst." Irgendwo tief in mir drin wusste ich, dass es paradox war; ich hatte ihm gesagt, dass er sich nach anderen Leuten umschauen sollte, und jetzt nahm ich ihm genau das übel. Ich konnte es mir nicht erklären, und genau so wenig fiel mir auf, dass ich jetzt genau nachvollziehen konnte, wie er sich ursprünglich gefühlt hatte. Ich war ihm näher gekommen, jedoch nicht, um ihn einzuschüchtern. Es lag plötzlich eine ganz andere Spannung zwischen uns. 


GEBURTSDATUM

01.06.1978

TRIKOTNUMMER
21

TREFFERQUOTE
78.8%

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT
263km/h

GESPIELTE LIGASPIELE
22

GEWONNENE LIGASPIELE
16

Früher Jäger und Kapitän der Hausmannschaft von Ravenclaw, heute Jäger und seit 2000 auch Kapitän der Tutshill Tornados. Roger Davies' größte Stärken als Spieler liegen in seinem flinken, zielgenauen Passspiel und der intensiven, sowie vertrauten Zusammenarbeit im Jäger-Trio. Auch seine Strategie als Mannschaftskapitän beruht auf dem eingespielten Miteinander seines Teams und der Schnelligkeit, in der die hart antrainierten Manöver durchgeführt werden. Diese hohen Passgeschwindigkeiten bergen zwar ein großes Risiko, halten den Gegner aber auch dauerhaft in Atem, was die ausdauerstarken Tornados zu einem gefährlichen Konkurrenten im Kampf um den Quidditchpokal macht. Davies' bislang größte Leistung bestand darin, die Tornados bereits in seiner ersten Saison als Kapitän zum Sieg in der britisch-irischen Quidditch-Liga zu führen.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 03.09.2018 20:10.

Lucian

29, Männlich

  Anfänger

Falmouth Falcons Quidditchspieler Kapitän Treiber Hogwarts Slytherin Abschluss Reinblut Neutral

Beiträge: 306

Re: Wiese

von Lucian am 03.09.2018 21:11

Ich hatte den Stand schon fest im Blick, als eine großgewachsene Gestalt sich schließlich vor mich stellte und ich unweigerlich stehen bleiben musste. Eine Gestalt, welche sich sehr schnell als wütender Roger Davies herausstellte. Aufgrund der geringen Distanz zwischen uns blieb mir nichts anderes übrig als meinen Kopf ein wenig in den Nacken zu legen. „Ich weiß nicht was du meinst.", spielte ich einen Moment den Ahnungslosen, obwohl ich mir nicht sonderlich viel Mühe bei der Umsetzung gab. „Ich bin nur durch eine Menschenmenge gegangen, nach dem ich mit einem alten Freund gesprochen habe .. Oder stört dich etwa die Tatsache, dass Henry und ich uns geküsst haben?" Ein mehr als nur provokanter Unterton lag in meiner Stimme, während ich ihn einen entsprechenden Blick schenkte bei alter Freund und küssen; dabei stimmte dies nicht einmal. Ich würde Richmond eher als einen guten Bekannten bezeichnen und er hatte viel mehr mich geküsst, aber wen interessierten schon die Details, wenn sich Roger darüber gerade so schön ärgerte. So wie ich mich vorhin geärgert hatte. Nicht, dass ich es nicht noch immer tat. „Was ich denke was ich da mache? Ich habe vor nach Hause zu gehen, Roger." Ich wollte ihm eigentlich noch vorwerfen, dass es doch genau das war was er wollte. Er hatte jemand anderes gewollt, und schließlich diversen anderen schöne Augen gemacht, als ich ihn wollte. Es war fast schon Ironie des Schicksals, dass er nun mich wollte, wo er sah, dass ich nicht allein auf ihn angewiesen war. Zu mal er mich ja förmlich rausgefordert hatte mit anderen zu flirten, mir dies nun anzukreiden war ziemlich seltsam, selbstzentriert und auch bescheuert. Das Roger näher gekommen war störte mich nicht, im Gegenteil, ich wollte ihn noch näher bei mir haben. Ich wusste nicht wieso es sich auf einmal anfühlte als sei die Spannung umgeschlagen, doch befürwortete ich dies. Allerdings machte ich keine Anstalt die letzte Distanz, und sei es nur eine Berührung mit meinen Händen, zu überbrücken. Stattdessen ging ich an ihm vorbei und ließ mir einen bereitgestellten Portschlüssel geben, der durch Nennung des Ortes ausgelöst werden würde. „Kommst du mit oder bevorzugst du wieder eine Blondine?"


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Zoey
Gelöschter Benutzer

Re: Wiese

von Zoey am 03.09.2018 23:59

Daran dass sich mein Gesicht so warm anfühlte, war inzwischen längst nicht mehr nur die Sonne schuld. Auch nicht das ausgelassende Gefühl der Siegestrunkenheit oder der Champagner, von dem ich das Gefühl hatte, dass er von meinem Mund direkt über die Blutbahnen in meinen Kopf gelangen würde, was natürlich kompletter Unfug war. Nein, mindestens eine Nuance der mit der Zeit intensiver gewordenen Rotfärbung meiner Wangen ging auf Rogers Kosten. Wenn nicht zwei oder drei. Sein Kompliment hatte mir wirklich, wirklich geschmeichelt, es hatte sich nicht angefühlt wie einfach nur dahingesagt - eigentlich machte mir seine ganze Art heute zu schaffen. Dieses kecke Schmunzeln, das die ganze Zeit seine Mundwinkel umspielte, während er mich ansah. Ich konnte mich nicht dagegen wehren, wenigstens ein bisschen dahinzuschmelzen, so blöd ich mir dabei auch vorkam. Obwohl es sich zugegebenermaßen gleichzeitig gar nicht so schlecht anfühlte. Zweifelsohne war mir Rogers Aufmerksamkeit sehr wichtig. Einerseits, weil er der Kapitän meines Teams war. Aus jeder Sekunde, die er mit mir verbrachte, konnte ich etwas lernen und tatsächlich sog ich jede Unze Wissen, die er mir vermittelte, wie ein Schwamm in mir auf. Außerdem bedeutete seine Aufmerksamkeit auch, dass er irgendeine Art von Potential in mir sah, was angesichts der kommenden Saison bestimmt keine schlechte Sache war. Aber da war noch mehr. Ich mochte ihn auch auf einer persönlichen Ebene. Bisher hatten wir uns bei jedem Training gut verstanden. Auch den Fehler mit dem Interview hatte er mir einfach verziehen, wofür ich ihm wirklich dankbar war. Vielleicht konnte man sagen, dass wir dabei waren, uns anzufreunden? Das waren jedenfalls ideale Bedingungen für eine eventuelle Zusammenarbeit im Team... Also, eines Tages vielleicht. Was hingegen nicht so förderlich war, war, dass ich wusste, dass da trotz allem noch ein wenig mehr war... Von mir aus zumindest. Ich war nicht in Roger verliebt, so weit würde ich nicht gehen, aber ich musste mir selbst eingestehen, dass ich ein bisschen für ihn schwärmte. Warum auch nicht? Er war ein wirklich toller, gutaussehender junger Mann. Nur die Tatsache, dass wir sowas wie Kollegen waren und er sogar auf irgendeine Weise mein Vorgesetzter, machte daraus ein Problem. Es gab so viele Wege, wie diese Geschichte schlecht ausgehen könnte und ich konnte nur hoffen, was ich auch aus ganzem Herzen tat, dass keiner davon Wirklichkeit werden würde. Ich musste weiterhin versuchen, vorsichtig auszuloten, ob ich die Einzige war, die Gefühle dieser Art empfand oder ob er meine Schwärmerei bzw. meine Zuneigung, auch in platonischer Hinsicht, eventuell erwiderte. Wobei Roger mir das mit Gesprächen wie diesen wirklich nicht einfacher machte. Es gab Momente, da brauchte er mich nur mit diesem speziellen Blick aus seinen blauen Augen anzuschauen und mein Gehirn verabschiedete sich in den Stand-By-Modus. Wie sollte ich da jemals klar genug bleiben, um herauszufinden, ob er mich vielleicht mochte? Wobei ich es sicherlich merken würde, wenn er mich gar nicht leiden könnte oder mich gar peinlich und albern fand. Oder? War er professionell genug, um sich das einfach nicht anmerken zu lassen? Nein. Er redete ja auch ab und zu außerhalb des Trainings mit mir und kam auf mich zu, auch, wenn er es eindeutig nicht musste. Ich hätte es längst gemerkt, wenn da gar keine Form von Sympathie vorhanden wäre. Aber meine Gedanken begannen erneut, nebulös und für mich ungreifbar zu werden, als Roger mich auf meine Antwort hin noch breiter und glücklicher anlächelte. Oh Merlin, warum? Konnte ich nicht unfassbar glücklich sein und mich gleichzeitig, wenn auch zugegebenermaßen ein wenig flirtend, mit Roger unterhalten, ohne gleich den Verstand zu verlieren? Und warum ließ ihn der Sieg noch besser aussehen als ohnehin schon? Als er die Hand nach meinem Gesicht ausstreckte, hielt ich ganz unwillkürlich den Atem an. Während er mir eine Haarsträhne zurück hinter's Ohr strich, die der Wind wohl aus meiner Frisur gelöst hatte, schaute ich zu ihm auf, ohne meinen Blick von seinem Gesicht lösen zu können. Es gefiel mir nicht, dass eine Berührung von ihm ausreichte, um mich in ein kleines Mädchen mit schlotternden Knien zu verwandeln, das Angst davor hat, ihren Schwarm zu fragen, ob er mit ihr zum Winterball geht. Gleichzeitig musste ich aber zugeben, dass es mir irgendwie doch gefiel. Ein bisschen nur. Seine Hand, die danach sanft meinen Arm hinabfuhr, löste bei mir eine Gänsehaut aus und ich musste unwillkürlich schlucken. Erst, als seine Hand meine Hand drückte, vermochte ich, meinen Blick von seinen Augen abzuwenden und auf meine Hand zu schauen, die in seiner lag. Zur Antwort auf seine Aussage, die es mir erneut warm ums Herz werden ließ, lächelte ich zu ihm auf. "Ich freue mich auch", sagte ich leise. Für einen Moment fanden sich unsere Blicke und es war wieder so wie auf der Brücke, an dem Abend der Weihnachtsgala vom Tagespropheten, als ich geglaubt hatte, dass er mich küssen wollte. Nur, dass er plötzlich einen Schritt nach hinten machte, anstatt nach vorne, zu mir.
Ich bekam kaum mit, was genau er mir da gerade erzählte. Ich konnte nur daran denken, dass man mir hoffentlich nicht ansehen konnte, wie verdattert ich in diesem Augenblick war. Wow, war das abrupt gewesen. Flirt oder nicht Flirt, wobei die Frage damit ja ziemlich eindeutig beantwortet worden war und zwar entgegen meiner eigentlichen Annahme, das hatte weh getan. Ein bisschen verloren schaute ich Roger hinterher, als er sich zielstrebig durch die Menge quidditchbegeisterter Hexen und Zauberer davonschlängelte. Wie von selbst hob ich ebenfalls meine Hand und winkte ihm kurz, ihn ebenfalls mit einem fröhlichen "Bis dann!" verabschiedend, auch das mehr reflexartig als bewusst. Er hatte wohl jemanden unter den anwesenden Gästen entdeckt, der ihm wichtiger war als ich, was mir zugegebenermaßen einen größeren Stich versetzte, als es eigentlich sollte. Um den Schock zu verarbeiten, mal ehrlich, das hatte mich wie aus dem Nichts getroffen, hob ich mein Champagnerglas an die Lippen und kippte den restlichen Inhalt in einem Schluck herunter. Das Prickeln des Champagners weckte mich wieder ein wenig und ich begann zu begreifen, was da gerade passiert war. Na, wenn das mal kein Zeichen gewesen war. Ich brauchte eine Minute und ein paar langsame Ein- und Ausatmer, um wieder Herrin der Lage zu werden, ehe ich beschloss, mir später über dieses seltsame Gesprächsende Gedanken zu machen. Der Tag war so schön und die Feier versprach, ein grandioser Abschluss für die letzten Tage des Feierns und Freuens zu werden, weshalb ich mir den Abend nicht von zermürbenden Gedanken ruinieren lassen wollte. Dafür war morgen auch noch Zeit. Ich machte mich stattdessen auf die Suche nach meinen Freunden, die ich nach einigen Minuten tatsächlich im Buffetzelt fand. Es dauerte nicht lange und schon hatte ich die Unterhaltung mit Roger wieder vergessen - okay, nicht vergessen, aber zumindest ausreichend verdrängt. Dafür fiel mir nun eine ziemlich einsam aussehende Gestalt am Rand der Festwiese auf, die ich als Raphael erkannte. Er sah weder besonders glücklich aus, noch schien er so wirklich Anschluss zu finden. Ob das seinem Journalistenstatus zuzuschreiben war oder seiner Ausstrahlung, die mir zwischen all den fröhlichen und feiernden Menschen fehl am Platz schien, vermochte ich nicht zu sagen, aber er sah definitiv aus, als könnte er Gesellschaft gebrauchen. Ich löste mich aus der Gruppe meiner Freunde, erklärte, ich würde kurz einen guten Bekannten begrüßen gehen und ging zu ihm herüber, um ihn ein wenig aufzumuntern. Vielleicht würde ich es ja wenigstens schaffen, ihm ein leises Lächeln zu entlocken.

Antworten Zuletzt bearbeitet am 04.09.2018 00:25.

Roger
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Re: Wiese

von Roger am 04.09.2018 00:13

Ich bebte regelrecht vor Anspannung. Es war keine Wut, obwohl meine Nerven blank lagen und er mich reizte. Aber nicht nur auf eine Weise, sondern in unterschiedlichen Sinnen des Wortes gleichzeitig. Er wusste, was ich meinte, und er wusste, dass ich das wusste. Trotzdem forderte er mich heraus, provozierte mich absichtlich. Es war ihm bewusst, dass er diese Auswirkung auf mich hatte, und er machte es absichtlich. Er forderte mich heraus, wie ich ihn herausforderte – und trotzdem war ich nicht wütend auf ihn. Ich war wütend auf diesen Freund, wer auch immer er war, und ich wollte am liebsten, dass Lucian ihn nie wieder sah, denn offensichtlich war er mehr als nur ein Freund, und ja, vielleicht war ich ein bisschen sauer auf Lucian, aber nicht so sehr wie zuvor. Ich sah mich nicht angegriffen von seinen Worten, und offensichtlich wollte er mich auch nicht in meiner Entscheidungsfreiheit beschränken, ich wollte nur, dass er aufhörte, anderen Leuten die Aufmerksamkeit zu geben, die mir gebührte. Dann könnte ich auch das gleiche für ihn tun. Ich wollte nichts anderes, ehrlich gesagt, in den wenigen Sekunden, die ich jetzt vor ihm stand, waren mehr Funken geflogen als mit allen anderen Leuten, mit denen ich an diesem Abend geredet hatte. Mir war nicht ganz klar, was ich in diesem Moment fühlte, ich war überkommen von Rage und jetzt etwas neuem, Verlangen, und ich war schon recht gut angetrunken. Es war, als wäre alles ein wenig verschwommener, nur Lucian sah ich klar. Vielleicht, weil ich mich schon den ganzen Abend auf ihn konzentrierte. Ich sah ihn für ein paar Sekunden nur an, meine Augen zu Schlitzen verengt, jedoch eher abwägend als wütend. Ich sah noch immer nicht fröhlich aus, ich war es auch nicht, aber momentan wollte ich Lucian lieber überreden, als mit ihm zu streiten. "Ja. Ja, es stört mich.", antwortete ich deshalb, langsam, und lehnte mich ein Stück zu ihm vor. Ich konnte nicht beschreiben, wieso, aber es tat es einfach. Ich fühlte mich, aus irgendeinem Grund, komplett besitzergreifend. Wenigstens ging er allein nach Hause, und nicht mit diesem Henry. Am liebsten hätte ich ihn fest gehalten und an mich gezogen, und gleichzeitig war ich noch immer angenervt, dass er so abweisend war. Ich sah ihm still zu, wie er den Portschlüssel in die Hand nahm. Ich wollte an dieser Stelle etwas sagen, denn so einfach wollte ich nicht nachgeben. Aber war es wirklich nachgeben, wenn er mich nach Hause einlud anstatt diesen Henry, obwohl wir den ganzen Abend gestritten hatten? Mit wenigen Schritten stand ich wieder neben ihm und legte meine Hand auf den Portschlüssel, den er hielt. Das in mir lodernde Feuer spiegelte sich in meinem Blick, entschlossen sah ich ihm geradewegs in die Augen. Er rief den Namen seines Wohnsitzes auf und im nächsten Moment waren wir verschwunden.


                     C U T                     


GEBURTSDATUM

01.06.1978

TRIKOTNUMMER
21

TREFFERQUOTE
78.8%

HÖCHSTGESCHWINDIGKEIT
263km/h

GESPIELTE LIGASPIELE
22

GEWONNENE LIGASPIELE
16

Früher Jäger und Kapitän der Hausmannschaft von Ravenclaw, heute Jäger und seit 2000 auch Kapitän der Tutshill Tornados. Roger Davies' größte Stärken als Spieler liegen in seinem flinken, zielgenauen Passspiel und der intensiven, sowie vertrauten Zusammenarbeit im Jäger-Trio. Auch seine Strategie als Mannschaftskapitän beruht auf dem eingespielten Miteinander seines Teams und der Schnelligkeit, in der die hart antrainierten Manöver durchgeführt werden. Diese hohen Passgeschwindigkeiten bergen zwar ein großes Risiko, halten den Gegner aber auch dauerhaft in Atem, was die ausdauerstarken Tornados zu einem gefährlichen Konkurrenten im Kampf um den Quidditchpokal macht. Davies' bislang größte Leistung bestand darin, die Tornados bereits in seiner ersten Saison als Kapitän zum Sieg in der britisch-irischen Quidditch-Liga zu führen.

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